Dreikampf um einen Sitz zwischen SP, FDP und SVP

SRF zu den Schaffhauser Stadtratswahlen vom 30.08.2020
Radio SRF-Beitrag vom 24.06.2020

Sozial- und Sicherheitsreferent Simon Stocker von der Alternativen Liste hatte nach zwei Amtsperioden genug. Er verzichtet bei den Schaffhauser Gesamterneuerungswahlen auf eine erneute Kandidatur. Die übrigen vier Bisherigen treten hingegen wieder an:

  • Peter Neukomm (SP), Stadtpräsident, seit 2009 im Amt
  • Raphaël Rohner (FDP), Kultur- und Schulreferent, seit 2013 im Amt
  • Daniel Preisig (SVP), Finanzreferent, seit 2015 im Amt
  • Katrin Bernath (GLP), Baureferentin, seit 2017 im Amt

Die Chancen der vier Bisherigen auf eine Wiederwahl stehen gut. Ihre Bilanz der letzten vier Jahre darf sich durchaus sehen lassen. Gewichtige Vorlagen, wie etwa die Umstellung der Busflotte auf Elektrobetrieb und die Sanierung des Stadthausgevierts, fanden eine Mehrheit beim Volk. Grosse Infrastrukturprojekte, so etwa die Erneuerung des Hallenbades KSS, der Neubau des Schulhauses Kreuzgut oder der Bau der Velobrücke Duraduct, sind zumindest aufgegleist.

Trotz Steuersenkungen von fünf Prozentpunkten in den letzten fünf Jahren steht die Stadt Schaffhausen heute finanziell so gut da wie noch nie.

Angriff auf die links-grüne Mehrheit

Geht man davon aus, dass alle vier Bisherigen ein ähnlich gutes Resultat machen wie bei der letzten Wahl 2016, wird es am 30. August um Stockers Sitz gehen. Die AL selbst hat aus Personalmangel darauf verzichtet, diesen zu verteidigen. Sie unterstützt die SP-Kandidatin Christine Thommen, die Präsidentin der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde im Kanton Schaffhausen.

FDP und SVP wollen aber ihrerseits die links-grüne Mehrheit im Stadthaus kippen und ihrerseits je einen zweiten Sitz erobern. Die FDP schickt Stadtparlamentarier und Schuhmacher Diego Faccani ins Rennen. Die SVP versucht es mit Stadtparlamentarier und Bankfachmann Michael Mundt.