2013 hat der Schaffhauser Stadtrat beschlossen, die Beleuchtung der Altstadt zu erneuern. Diese stammt noch aus den Achtzigerjahren und ist am Ende ihrer Lebensdauer.
Zusammen mit der Stadtplanung und einem externen Planer der Firma «Hellraum» und der referatsübergreifenden AG Licht hat SH POWER eine neue Altstadtbeleuchtung mit LED-Leuchtmitteln konzipiert. Sie soll über mehrere Jahre etappenweise umgesetzt werden. Die Gesamtkosten werden auf gut 2 Mio. Franken veranschlagt. Auf der Gegenseite stehen massive Einsparungen beim Energieverbrauch. Denn mittlerweile hat sich die Technik stark entwickelt. Quecksilberdampflampen sind seit 2015 verboten. Statt Natriumdampf mit dem eher gelblichen Licht werden heute energiesparende LED-Lampen mit weisserem Licht angeboten. Sie können so geschaltet werden, dass sie nur im Bedarfsfall aufgrund von Bewegungsmeldern aufleuchten. Allerdings ist der Blauanteil im LED-Licht deutlich höher, was vor allem Konflikte mit Nachttieren aller Art verursacht. Deshalb hat der Stadtrat schon früh entschieden, nur warmweisses Licht mit einer Farb-temperatur von maximal 3000 Kelvin zuzulassen. Dies entspricht auch den Empfehlungen des BAFU.
Unsere Altstadt – eine der grössten und besterhaltensten mittelalterlichen Altstädte – ist ein Juwel und ein Erbe, das wir hegen und pflegen müssen. Wir wollen sie als Einkaufs-, Wohn- und Erlebnisraum attraktiv halten, nicht nur für Besucher, sondern auch für Einheimische.
Die architektonisch wunderbaren historischen Gebäude sollen dabei im Zentrum zu stellen. Bis anhin wurde vor allem der Munot nachts beleuchtet. Neu sollen zusätzlich auch ein paar weitere Trouvaillen unserer Altstadt mit einer speziellen Beleuchtung hervorgehoben werden. Dabei wird nach einem neuen Konzept verfahren, wonach die Beleuchtung nicht direkt an den Fassaden (Güterhof) oder auf den Fenstersimsen (Gerberstube) installiert wird, sondern mit sogenannten GOBO-Strahlern die gesamte Wand sehr gleichmässig und ohne Lichtverschmutzung ausgeleuchtet werden kann. Die Fenster oder Wandbereiche lassen sich dabei durch eine Schablone aus-sparen, so dass kein Fassadenlicht in die Gebäude gelangt. Die neue Beleuchtung ist also dezent, ganz nach einem Zitat des deutschen Dichters Erich Limpach (1899 – 1965): «Wer weiß, daß zuviel Licht zerstört, erkennt des Schattens Sinn und Wert.»
In diesem Sinn hat der Stadtrat die AG Licht beauftragt, auch ein Konzept zur Beleuchtung von verschiedenen Altstadttürmen vorzulegen. Dabei soll auch auf Naturschutzanliegen Rücksicht genommen werden. Die Detailplanung der Turmbeleuchtung steht noch aus. Sie wird auf die neue Munotbeleuchtung, welche ebenfalls in Erarbeitung ist, abgestimmt.
Weiter beschloss der Stadtrat, dass die bestehenden Altstadtleuchten auf Gasbasis auf LED umzurüsten sind. Dies führt zu erheblichen Energie- und Kosteneinsparungen. Leider kann diese attraktive Altstadtleuchte in schmalen Gassen weder als Ausleger noch in Kandelaberform eingesetzt werden.
Die AG Licht entwickelte darum zusammen mit einem Leuchtenentwickler eine spezielle Gassenleuchte, welche vom Hersteller heute unter dem Namen «Wandleuchte Schaffhausen» schweizweit vertrieben wird.
Im nachfolgenden Rundgang werden wir diese ebenfalls besichtigen können. Heute werden wir im Bereich des Fischmarktes beispielhalft aufzeigen, wie die Altstadtbeleuchtung zukünftig aussehen könnte. Die dafür budgetierten Kosten betrugen Fr. 275’000. Das Budget wird absehbar unterschritten.
Weitere Beleuchtungsänderungen erfolgen 2018 im Bereich der Unterstadt, des Freien Platzes sowie beim letzten Verbindungsstück ab Fischmarkt bis Gerberplatz. Damit wird die Altstadtleuchte vom Fronwagplatz durchgehend bis zum Freien Platz installiert sein.
Die neue Munotbeleuchtung soll ebenfalls noch dieses Jahr dem Stadtrat unterbreitet werden.
Im Folgenden wird uns Stadtökologe Urs Capaul die realisierten Massnahmen am Fischmarkt aufzeigen und danach können wir diese unter Führung von Tobias Volpon von den Städtischen Werken vor Ort anschauen gehen.
Ich möchte bereits an dieser Stelle den engagierten Mitarbeitenden der referats-übergreifenden AG Licht ein grosses Kränzchen für ihre erfolgreiche Arbeit winden und ihnen – auch im Namen des Stadtrats – ganz herzlich für ihr wertvolles Engagement zugunsten unsere Stadt danken. An erster Stelle sind hier die Namen unseres Stadtökologen Urs Capaul sowie Tobias Volpon als kompetenter Vertreter der Städtischen Werke zu nennen.