Peter Neukomm in Lenkungsgruppe des Städtebunds Bodensee gewählt

Der Internationale Städtebund Bodensee (ISB) wurde vor neun Jahren gegründet. Der ISB versteht sich als städtische Ergänzung zur Internationalen Bodenseekonferenz (IBK) und hat zum Ziel, eine bessere Vernetzung zwischen den Städten im Bodenseeraum zu erreichen. Um den Gedankenaustausch zu fördern und „über die Grenze hinaus zu lernen“, wurde die Organisation von Vertretern der Städte Schaffhausen, St.Gallen, Singen, Bregenz, Friedrichshafen, Romanshorn, Meckenbeuren, Dornbirn, Lochau und Lindau ins Leben gerufen.

An der diesjährigen Mitgliederversammlung in St.Gallen wurde Stadtpräsident Peter Neukomm erneut in die Lenkungsgruppe des Internationalen Städtebunds gewählt. Präsidiert wird die Gruppe neu von Thomas Scheitlin, Stadtpräsident St. Gallen. Schwerpunktthema 2018 ist die digitale Verwaltung, das so genannte „Smart Governement“. Es soll Gegenstand eines grenzüberschreitenden Austauschs werden, bewährte Lösungsansätze sollen vorgestellt und diskutiert werden. Weiteres Thema ist die aufgrund des boomenden Online- Handels fortschreitende Verarmung von Innenstädten. Zudem wird eine intensivere Kooperation der Bodenseestädte im Kulturbereich angestrebt, dies insbesondere mit Blick auf die Bewerbung Dornbirns als „Europäische Kulturhauptstadt 2024“.

Im nächsten Jahr feiert der Städtebund Bodensee sein zehnjähriges Bestehen mit einem Bodensee-Städtetag in Friedrichshafen.

Begrüssung zur Eröffnung des 27. internationalen Bachfests

 

Sehr geehrte Damen und Herren

Im Namen der Stadt Schaffhausen freue ich mich sehr, Sie heute hier in unserer schönen Konzertkirche St. Johann zur Eröffnung des 27. Internationalen Bachfestes begrüssen zu dürfen.

Ein besonderer Gruss geht an unsere Ehrengäste, nämlich an

Frau Nationalrätin Martina Munz
Herrn Nationalrat Thomas Hurter
Herren Ständeräte Hannes Germann und Thomas Minder
Herrn Regierungspräsident Christian Amsler
Frau Regierungsrätin Cornelia Stamm Hurter
Herrn Regierungsrat Ernst Landolt
Herrn Grossstadtratspräsident Rainer Schmidig
Herrn Bernd Häusler, Oberbürgermeister von Singen
Herrn Anders Stokholm, Stadtpräsident von Frauenfeld
Herrn Stephan Rawyler, Gemeindepräsident von Neuhausen am Rheinfall
sowie an meinen Stadtratskollegen Raphael Rohner.
Und ich begrüsse auch die geladenen Gäste aus Industrie und Gewerbe unter uns.

Ich bin stolz darauf, dass sich unsere Stadt mit diesem alle zwei Jahre stattfindenden Festival den Musikliebhabern aus ganz Europa von ihrer besten Seite präsentieren kann.
Und ich versichere Ihnen, dass wir auch mit der diesjährigen Ausgabe wieder hochkarätige Konzerterlebnisse bieten werden. Es sind gleich deren 11.

Bach verwandelt“ – so lautet das diesjährige Motto des internationalen Bachfests.
Dieses Motto passt bestens zum historischen Kontext, in welchem das Festival entstanden ist.
Als es 1946 von Stadtpräsident Walter Bringolf zusammen mit der Bachgesellschaft als erste grenzüberschreitende Kulturveranstaltung der Schweiz nach dem 2. Weltkrieg ins Leben gerufen wurde, stand Europa vor einer grossen Veränderung, einem grossen Wandel.
Aus den Trümmern des Krieges entwickelte sich das Erfolgsmodell des demokratischen und sozialen Rechtsstaats, das uns in den vergangenen Jahrzehnten Frieden und Wohlstand gebracht hat.

Sehr geehrte Gäste
Bei der einmaligen Musik von Johann Sebastian Bach sprechen wir gerne von einem ewig aktuellen Werk.
Ist das nun ein Widerspruch zu unserem Festivalmotto?
Schliesslich hat der deutsche Politiker August Bebel im 19. Jahrhundert einmal formuliert:
Nichts ist ewig, weder in der Natur noch im Menschenleben, ewig ist nur der Wechsel, die Veränderung.

Der Widerspruch kann aufgelöst werden, denn auch die Musik von Bach hat sich mit der Zeit immer wieder ge- und verwandelt, indem sie von Musikern zeitgemäss neu interpretiert wurde oder indem sie Komponisten zu Neuem inspiriert hat.
Das bildet sich auch im reichhaltigen Programm des diesjährigen Bachfestes ab, so unter anderem mit den zwei Uraufführungen der Schaffhauser Komponisten Helena Winkelmann und Silvan Loher oder auch mit dem spannenden Auftritt des internationalen SIGNUM Saxophone Quartets.

Musik kann aber nicht nur Wandel und Veränderung zum Ausdruck bringen.
Sie kann auch Halt geben, besonders in einer Zeit, in der sich alles um uns herum immer schneller verändert.
Das wird in den fünf Kantatengottesdiensten des Festivals thematisiert, wo es um die Verwandlung des Menschen zu einem besseren Dasein gehen wird.

Jetzt möchte ich mich noch im Namen der Stadt bedanken:

  • Ein grosser Dank geht an die Internationale Bachgesellschaft, welche für diesen tollen Anlass zusammen mit der Stadt Schaffhausen verantwortlich zeichnet.
    Stellvertretend erwähne ich hier den Vorstand unter dem Co-Präsidium von Christoph Froehlich und Andreas Bohrer-Peyer sowie die kompetente Programmkommission, die wieder ein attraktives Programm mit herausragenden internationalen Interpreten zusammengestellt
  • Ein herzlicher Dank geht an die vielen treuen Sponsoren, die diesen grossartigen Kulturanlass überhaupt erst möglich machen.
    Als Hauptsponsoren fungieren die Schaffhauser Kantonalbank, die Patronatsgeberin des heutigen Eröffnungskonzertes, sowie die Gemeinnützige Stiftung der SIG.
  • Und last but not least danke ich unserem städtischen Kulturchef Jens Lampater.
    Er trägt die Hauptverantwortung für die Organisation dieses Festivals und hat mit seinem Team einen riesigen Einsatz geleistet, damit Sie liebe Gäste, bei uns fünf wunderbare Konzerttage geniessen können.

Und zum Schluss nochmals zurück zum Motto des Bachfests mit Bezugnahme auf das wunderbare Design unseres diesjährigen Programmhefts: Veränderung und Wandel machen vielen Menschen Angst.
Dass daraus aber auch Positives entstehen kann, hat schon Lao-Tse, ein chinesischer Philosoph des 6. Jahrhunderts, einmal treffend wie folgt formuliert: „Was die Raupe das Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt einen Schmetterling.“

Nun wünsche ich Ihnen, geschätzte Gäste, ein in bester Erinnerung bleibendes Konzerterlebnis mit dem Concerto Copenhagen unter der Leitung von Lars Ulrik Mortensen und erkläre das 27. Internationale Bachfest als eröffnet.

Gemeinsame Region Bodensee lebenswert erhalten

Sehr geehrter Herr Tagungspräsident, Herr Kantonratspräsident und Herr Regierungspräsident
Ich begrüsse Sie ganz herzlich hier im ältesten noch in Betrieb stehenden Parlamentssaal der Schweiz. Seit der Zunftverfassung von 1411 tagen hier die drei Staatsgewalten der Stadt und seit dem 19. Jahrhundert auch des Kantons. In den 1830er Jahren, also nach über 400 Jahren, musste die Stadt ausziehen und in der Altstadt ein neues Rathaus suchen.
Ich spreche heute aber nicht als Stadtpräsident oder als Mitglied des Kantonsrats zu Ihnen, sondern als Vertreter des Städtebundes Bodensee ISB. Als Gründungsmitglied des Städtebunds und Mitglied seiner Lenkungsgruppe freut es mich, Ihnen die Grüsse unserer Vorsitzenden Andrea Kaufmann, Bürgermeisterin von Dornbirn sowie unseres Geschäftsführers Josef Büchelmeier, dem alt-OB von Friedrichshafen überbringen zu können.
Es ist schön, dass der Städtebund so prominent an Ihrem Treffen vertreten ist. Ich bin zusammen mit Herbert Bösch aus Bregenz hier, einem alten Parlamentshasen, war er doch schon Mitglied des Bundes- und Nationalrats sowie des Europaparlaments. Wir erachten die Einladung als wichtiges Zeichen, der kommunalen Ebene auch von Ihrer Seite das notwendige Gewicht einzuräumen. Denn die 26 Städte des ISB spielen im grenzüberschreitenden Bodenseeraum eine ganz wichtige Rolle. Und sie wollen das auch künftig. Deshalb haben sie sich am 27.03.2009 in Friedrichshafen zusammengeschlossen, um sich als dritte Staatsebene grenzüberschreitend auszutauschen und sich für ihre Anliegen gemeinsam einzusetzen. Zu Letzterem wird Herbert Bösch noch Ausführungen machen. Ausschlaggebend für die Gründung des ISB war auch das Empfinden der Kommunen, dass die Bundeshauptstädte sehr weit entfernt von unserer Bodenseeregion sind und zwar nicht nur geografisch.
In unserer Präambel heisst es u.a.: „Viele gleichartige Interessen von Kommunen werden häufig nicht über die Ländergrenzen abgestimmt und nicht gemeinsam vertreten. Der ISB versteht sich als die gemeinsame ideelle Interessenvertretung der Kommunen in der internationalen Bodenseeregion.“
Wir wollen aber auch eine niederschwellige kommunale Plattform zur Vernetzung und zum Erfahrungsaustausch sein. Das passierte in den letzten 10 Jahren erfolgreich bei Themen wie Kultur, Migration, Energie, Bildung oder Digitalisierung. In Zukunft sollen auch Bereiche wie Tourismus, Jugendpolitik, Verkehr und Raumplanung sowie Bürgerbeteiligung im Fokus stehen.
2019 feiert der ISB sein 10jähriges Bestehen. Wir haben uns deshalb vorgenommen, eine Standortbestimmung vorzunehmen und unsere Rolle zu überprüfen. Im Rahmen eines Strategieworkshops vom 19.01.2018 in Romanshorn haben wir darüber diskutiert, wie wir uns künftig positionieren wollen. Wir waren hoch erfreut, dass der aktuelle IBK-Präsident Christian Amsler sich die Zeit genommen hat, an diesem Workshop teilzunehmen. Seine Präsenz und seine Inputs wurden als positives Zeichen für ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen der IBK und dem ISB gewertet. Das wird sicher Einfluss auf die künftige Strategie des ISB haben, über welche die Städte an der nächsten Mitgliederversammlung zu bestimmen haben werden.
Ich bin überzeugt, dass ein Zusammenrücken und eine engere Zusammenarbeit zwischen kommunaler Ebene und Länder- resp. Kantonsebene unsere Anliegen und unsere wunderbare Region stärken werden. Es ist wie im innerstaatlichen Verhältnis: Der kommunalen Ebene kann es nur gut gehen, wenn es auch der Länderebene gut geht und umgekehrt. Und die IBK braucht ja in vielen Bereichen die kommunale Ebene, welche am nächsten bei der Bevölkerung steht, um ihre wichtigen Projekte „auf den Boden zu bringen“.
Schlussendlich sind wir den gleichen Auftraggebern verpflichtet, der Bevölkerung der internationalen Bodenseeregion. Daraus ergeben sich diverse Kongruenzen bei unseren Zielen: Wir setzen uns dafür ein, unsere gemeinsame Region lebenswert zu erhalten, in ihrer Innovations- und Wirtschaftskraft zu stärken, eine grenzüberschreitende Identität der Bodenseeregion zur fördern und uns bei den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen.
In diesem Sinne ist auch das heutige Bodenseeparlamentariertreffen sehr wichtig.
Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Tagung, einen spannenden Austausch mit Ihren Kolleginnen und Kollegen der Bodenseeregion – und als Stadtpräsident – einen angenehmen Aufenthalt in unserer tollen mittelalterlichen Altstadt mit ihren 171 Erkern. Kommen Sie bald wieder, vielleicht vom 9. – 13.05.2018 ans Internationale Bachfest. Ich kann Ihnen versichern, es lohnt sich.

Noch ist kein Käufer des Stadions in Sicht

Noch im laufenden Jahr will Clubpräsident Aniello Fontana den FC Schaffhausen und den Stadionteil des Lipo-Parks verkaufen. Bislang zeichnet sich in der Region kein Käufer ab: Weder Roberto Di Matteo noch Giorgio Behr sehen sich als neue Besitzer des Fussballclubs.
aniel F. Koch, Daniel Jung und Hans Christoph Steinemann

SCHAFFHAUSEN. Im SN-Interview erklärte Aniello Fontana, Präsident des FC Schaffhausen, vor rund zwei Wochen: «Meine Absicht ist es, für die Stadion Schaffhausen AG und die FCS AG bis Ende Jahr eine Nachfolgeregelung zu finden.» Fontana möchte beide Firmen entweder in eine Partnerschaft einbringen oder über den Verkauf der Aktien neue Besitzer finden. «Im Vordergrund sehe ich eine Schweizer Lösung», sagte Fontana (SN vom 27. März). Der FCS-Patron führt den Club bereits seit 1991.

Die Ankündigung löste ein grosses Echo aus. «FC Schaffhausen zu verschenken!» ­titelte etwa der «Blick» in seinem Bericht zu Fontanas Suche nach einem Nachfolger. Gratis, schuldenfrei und mit dem neuesten Stadion der Schweiz sei der Challenge-League-Club aus Schaffhausen zu haben.

Wir haben bei möglichen Käufern nachgefragt, ob sie Interesse haben, die Verantwortung beim einzigen Profifussballclub der Stadt Schaffhausen zu übernehmen. Klar ist, dass ein möglicher Käufer wirtschaftlich potent sein muss. Das aktuelle Saisonbudget beläuft sich immerhin auf 3,9 Millionen Franken.
Alle winken ab

Die Frage, wer das Stadion und den Club erwerben könnte, beschäftigt die Schaffhauser Öffentlichkeit. Gerüchte machen die Runde, dass ein Trio ehemaliger FCS-Spieler, die heute im Immobilienbereich tätig sind, einsteigen könnte: Mit Roy Pagno, Roger Näf und Champions-League-Gewinner Roberto Di Matteo hat die «Schaffhauser AZ» schon entsprechende Namen genannt. Roy Pagno winkt aber ab. «Da ist absolut nichts dran – eine Zeitungsente», sagt der ehemalige NLB-Abwehrspieler.

Marco Truckenbrod Fontana, Geschäftsführer des FC Schaffhausen, gibt derzeit keine Auskunft: «Zu diesem Thema werde ich mich öffentlich nicht äussern. Auskünfte erteilt ausschliesslich Aniello Fontana.» Der wiederum sagt, dass es jetzt noch zu früh sei, um etwas Konkretes zu berichten.

Der ehemalige Trainer Axel Thoma, der während seiner FCS-Zeit angedeutet hatte, dass er Kontakte zu einem ausländischen Club und dem ein oder anderen Geschäftsmann habe, winkt ebenfalls ab. Thoma, der beim FCS noch bis Sommer 2019 auf der Lohnliste steht, ist ebenfalls wortkarg: «Zu diesem Zeitpunkt möchte ich mich nicht äussern.»
Behr bleibt beim Handball

Nicht infrage kommt ein Kauf des FCS und des Stadions für Giorgio Behr, den Kadettenpräsidenten (im 27. Jahr) und wichtigen Schaffhauser Sportförderer. «Ich bin bei den Kadetten Präsident in einer Sportart, die ich als Spieler und Trainer selbst erfahren habe und die ich in- und auswendig kenne», sagt er. «In einer Region wie Schaffhausen ist der Handball finanzierbar, wenn man wie wir in der Schweiz an der Spitze mitwirken und auch in Europa in den Top 20 dabei sein will.» Das wäre für Giorgio Behr im Fussball nicht realistisch. Er verweist zudem auf den von ihm erbauten Sportkomplex BBC-Arena, «der Jahr für Jahr die Betriebskosten selbst erarbeiten und regelmässig neue Sachen wie LED- oder Lasershows finanzieren kann».

Bei der Stadt Schaffhausen verfolgt man die Diskussion um den FCS und das Stadion interessiert. «Es lässt uns überhaupt nicht kalt, was mit dieser Anlage passiert», sagt Stadtpräsident Peter Neukomm. Es liege im Interesse der Stadt, dass die attraktive Infrastruktur im Herblingertal weiterbetrieben werde. «Es wäre natürlich nicht in unserem Sinn, wenn das Stadion leer stehen würde», sagt der Stadtpräsident. «Insofern haben wir ein grosses Interesse daran, dass Fontana private Investoren findet, die hier einsteigen und sich ­engagieren möchten.»

Überraschend kommen die Verkaufs­absichten für Neukomm nicht. «Dass sich die Familie Fontana hier zurückziehen will, hat sich schon länger abgezeichnet.» Direkten Kontakt mit der Stadt hat Fontana in dieser Frage aber nicht aufgenommen.
Aktuell kein Plan B bei der Stadt

Die Stadt hat aktuell keinen Plan B, falls Fontana keinen Interessenten für den Verein und das Stadion finden sollte. «Damit haben wir uns bisher nicht befasst», sagt der Stadtpräsident. «Wir haben die Hoffnung und die Erwartung, dass hier eine ­Lösung auf privater Ebene gefunden wird.» Man drücke Aniello Fontana die Daumen. «Es ist sicher anspruchsvoll, diese Infrastruktur kommerziell erfolgreich zu vermarkten und zu betreiben», sagt Neukomm.

Der Stadtpräsident bedauert es bis heute, dass die Beiträge der Stadt an den Bau und den Unterhalt des Fussballstadions im März 2015 vom Volk abgelehnt wurden. «Das tut mir bis heute leid für den Fussball», sagt er. Der Entscheid sei aber zu ­respektieren – und habe die Situation beim Stadion sicher etwas erschwert.

Wie die Stadt auch vor Kurzem im neuen Fussballkonzept betont hat, sieht sie die Aufgabe der öffentlichen Hand primär beim Jugend- und Breitensport (siehe SN vom 8. März). «Wir wissen aber auch, dass der Leistungssport einen wichtigen Anreiz und eine wichtige Motivation bildet und deshalb ebenfalls von grosser Bedeutung ist», sagt Neukomm. Auch als Fussballfan fände er es höchst bedauerlich, wenn es in Schaffhausen keinen Profifussball mehr zu erleben gäbe. Zudem trage der FCS den ­Namen der Stadt regelmässig in die ganze Schweiz hinaus.
Methabau will Kopfbau verkaufen

Ebenfalls nicht als Käufer des Stadionteils infrage kommt die Firma Methabau, die das ganze Stadion erstellt hat und Besitzerin des Kopfbaus ist. «Wir sind keine Immobiliengesellschaft», sagt Finanzchef Marcel Abbt. «Für uns ist es nicht denkbar, den Stadionteil von Fontana Invest zu ­erwerben.»

Wie schon länger angekündigt, möchte die Methabau den Kopfbau des Stadions mit den Gewerberäumlichkeiten veräus­sern. Methabau hatte nie beabsichtigt, langfristig Eigentümerin der Geschäftsliegenschaft Lipo-Park zu bleiben. «Wir haben uns im Jahre 2015 dazu entschlossen, als Investor einzusteigen, da sich damals der Co-Investor der Fontana Invest unerwartet zurückgezogen hat und die Realisierung des Lipo-Parks gefährdet war», erklärt Abbt. Die Firma Methabau verhandle derzeit mit verschiedenen potenziellen Käufern. «Unser Kerngeschäft ist das Bauen, und wir möchten die im Lipo-Park gebundenen Eigenmittel dafür einsetzen.»

Zwischennutzung im Westflügel: Start zur Entwicklung des Kammgarnareals

Ich freue mich sehr, Sie alle hier – sozusagen als oberster Hausherr – zur Eröffnung der Zwischennutzung im Kammgarn-Westflügels begrüssen zu dürfen. Und weil das auch für den Stadtrat ein Freudentag ist und wir das wertvolle Engagement der Zwischennutzer wertschätzen, haben wir gleich auch etwas zum Anstossen mitgebracht.
Der Initiative von ein paar sehr engagierten Leuten ist es zu verdanken, dass wir einen Teil des Westflügels, welcher seit dem Auszug der „Hallen für neue Kunst“ leer steht, wieder mit Leben füllen können, bis die dringend notwendige Sanierung des Gebäudes über die Bühne gehen kann.
Mit der Sanierung wollen wir die grosse Chance nutzen, die sich aus der Entwicklung des Kammgarnareals für unsere Stadt bietet.
Am 19. März haben wir das künftige Nutzungslayout für den sanierten Westflügel der Öffentlichkeit präsentiert.
Wir hoffen, dass die Stimmberechtigten nächstes Jahr den Rahmenkredit von über 20 Mio. Franken bewilligen, damit für unsere Bevölkerung ein grosser volkswirtschaftlicher, kultureller und städtebaulicher Mehrwert geschaffen werden.
Zur geplanten Entwicklung des Kammgarnareals gehört einerseits das Bespielen dieser grosszügigen und einzigartigen Räumlichkeiten mit neuen Nutzungen, andererseits auch eine Neugestaltung des Hofes, die dank einer Tiefgarage möglich wird. Diese planen wir mit unserer Nachbarin und Miteigentümerin IWC.
Es soll das ganze Areal aufgewertet und für die Öffentlichkeit nutzbar gemacht werden. Damit würde sich auch die Vision des im letzten Jahr verstorbenen Alt-stadtpräsidenten Felix Schwank erfüllen, die er hatte, als er 1982 das Kammgarngeviert für 5 Mio. von der Schöller AG für die Stadt gekauft und damit für die Öffentlichkeit gesichert hat.
Weil die notwendige Sanierung des Westflügels mit samt dem direkt-demokratischen Entscheidungsprozess eine längere Vorbereitungs- und Realisie-rungszeit in Anspruch nimmt, hat sich der Stadtrat letztes Jahr zur Zwischennutzung bekannt.
Zwischennutzungen können für Immobilieneigentümer wie Zwischennutzer eine win-win Situation sein und haben bereits andernorts spannende Entwicklungen ausgelöst. Mit der Zwischennutzung wollte der Stadtrat als Ermöglicher wirken, ganz im Sinne seiner Leitgedanken zu den Legislaturschwerpunkten 2017 – 20 „Üsi Stadt in Bewegig – Unsere Stadt entwickelt sich“.
Auf unserer Seite lag der Lead für die Zwischennutzung beim Finanzreferenten und der Immobilienabteilung. Sie wurden unterstützt vom Kulturreferat.
Ich danke darum an dieser Stelle meinen Stadtratskollegen Daniel Preisig und Raphael Rohner, der heute leider verhindert ist, für ihren wichtigen Einsatz.
Mein Dank geht aber auch an alle anderen Mitarbeitenden der Stadt, die tatkräftig als „Ermöglicher“ gewirkt haben. Ihnen allen ist es mit zu verdanken, dass im August letzten Jahres ein Mietvertrag mit dem „Verein für sinnvolle Raumnutzung“ unterzeichnet werden konnte und wir heute hier feiern können.
Im Namen der Stadt Schaffhausen gratuliere ich den Zwischennutzern für Ihren Mut, Ihre Leidenschaft und Ihr grosses Engagement zur Umsetzung dieses anspruchsvollen Projektes.
Seit drei Monaten habt Ihr im Frondienst ununterbrochen an der Realisierung gearbeitet. Ihr habt dafür gesorgt, dass die Kammgarn schon vor der grossen Sanierung ein Hot Spot für Innovation und Kultur am Rhein werden kann.
Ich bin überzeugt, dass Ihr damit auch einen wichtigen Beitrag dazu leistet, dass wir die Stimmberechtigten nächstes Jahr für eine Annahme der Rahmenkreditvorlage zur Entwicklung des Kammgarnareals gewinnen können.
Und es ist ja gut möglich, dass der eine oder andere erfolgreiche Zwischennutzer von heute auch im definitiven Nutzungslayout des Westflügels anzutreffen sein wird. Diese Möglichkeit ist gemäss Nutzungslayout des Stadtrats auf jeden Fall möglich.
Ich komme damit zum Schluss: Als Stadtpräsident freue ich mich sehr, wie Ihr mit Euerm grossen Engagement bewiesen habt, dass in Schaffhausen spannende Ideen nicht nur angedacht werden können, sondern sich auch verwirklichen lassen. Da kann ich nur sagen: Bleibt dran und macht weiter so!