Pflege freundnachbarschaftlicher Kontakte

Berichterstattung des Wochenblatts des Landkreises Konstanz zum Neujahrsempfang der SPD Singen vom 07.01.2023 in der Färbe

Singen/Bernhard Grunewald. Ein herzliches Willkommen konnte Singens SPD-Ortsvereinsvorsitzender Berthold Jörke zahlreichen Mitgliedern, Freundinnen und Freunden sowie politischen Weggefährten zum traditionellen, erneut gut besuchten SPD-Neujahrsempfang am Sonntagabend im Theater „Die Färbe“ entbieten. Sein besonderer Gruß „in der Stadt unterm Vulkan“ galt Sascha Binder, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Stuttgarter Landtag und Hauptredner des Abends.

Jörke zitierte eingangs Albert Einstein „Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben“ und sieht als gemeinsame Aufgabe der Zeit im Wahljahr 2024: „Demokratie wieder stärken und leben!“ Auch Singens OB Bernd Häusler blickte in Richtung Kommunalwahl 2024: „Kandidatenlisten und Wahlvorschläge sind wichtig – wir brauchen wieder einen guten, in der Sache harten, aber harmonischen Gemeinderat.“ Sein Dank gilt den Fraktionen, auch der SPD-Fraktion, welche in der Stadt „außerordentlich produktiv“ arbeiteten und immer wieder auch zusammenfänden.

Jedoch: „Die Welt ist aus den Fugen geraten“, skizziert der OB die Lage, zu der die Ukraine im zweiten Jahr des Krieges und die aktuelle Situation in Nahost und im Gaza-Streifen gehöre – wohingegen vom Massaker zu Weihnachten an Christen in Nigeria bislang kaum Notiz genommen wurde.

„Was passiert grad außenrum?“, müsse gefragt werden. Aber für Häusler stand fest: „Wir sind froh und dankbar, dass wir unsere Meinung sagen können.“ Und natürlich müsse um Demokratie gerungen werden – „auch mit Streit, Buh-Rufen, das geht alles“, so der OB. „Aber was nicht geht, sind persönliche Angriffe gegen Personen, die auch das Beste für das Land wollen“ – was mit Beifall quittiert wurde. Abschließend ging Häusler auf die Schlüsselthemen Scheffelhalle und Krankenhaus-Neubau für den Landkreis in Singens Nordstadt ein, beides große Herausforderungen über 2024 hinaus, um die Stadt voranzubringen – er freue sich dabei auf eine weiterhin positive und konstruktive Zusammenarbeit.

Schaffhausens Stadtpräsident Peter Neukomm (SP) ermutigte die Anwesenden zum gemeinsamen Engagement „für Frieden, Freiheit, Demokratie, Gerechtigkeit und Solidarität“. Denn „wer, wenn nicht wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten stehen aufgrund unserer Geschichte und unserer Ideale in der Verantwortung, dafür zu kämpfen, dass sich unsere Welt nicht in eine völlig falsche Richtung entwickelt“? Neukomm begrüßte in diesem Zusammenhang das jüngste Mandat des Schweizer Bundesrates für neue Gespräche mit der Europäischen Union – „es ist höchste Zeit, dass die Beziehungen der Schweiz zur EU wieder ins Lot kommen, auch zugunsten der Menschen in unserer Grenzregion“.

Er dankte allen Beteiligten, insbesondere OB Bernd Häusler, welche sich „für freundnachbarschaftliche Kontakte, Austausch und Zusammenarbeit einsetzen“ und sieht bei der SPD Singen „bekannte und geschätzte Exponentinnen und Exponenten, die eng mit der Region verbunden sind, über ein großes Kämpferherz verfügen und die Menschen hier in Singen überzeugen können“, was ihn für die kommenden Wahlen „hoffnungsfroh und zuversichtlich stimme“.

Hans-Peter Storz, SPD-Landtagsabgeordneter, unterstrich in seinem Grußwort die Verantwortung der Bundes- und Landesregierung für die Kommunen und Landkreise, diese nicht auf Kosten sitzen zu lassen, wenn es beispielsweise um Verkehr, Infrastruktur, Flüchtlinge, Bildung und Schule ginge – hier halte man das Land Geld zurück, obgleich Rücklagen vorhanden seien. Storz kündigte eine Klausur der SPD-Landtagsfraktion „Wir machen gute Arbeit!“ zum Schwerpunkt „Kommunen“ in Heidelberg an: „Das Land muss den Kommunen Luft lassen“, so der Landtagsabgeordnete und langjährige Singener Gemeinderat.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete und Co-Kreisvorsitzende Dr. Lina Seitzl blickte „mit Hochachtung“ auf Singen und den hiesigen Zusammenhalt, wenn es gilt, die Stadt gemeinsam voranzubringen. Aber selbst langjährige Bundestagsabgeordnete bestätigten ihr, dass wir uns gerade in solchermaßen herausfordernden Zeiten befinden, wie es sie lange nicht gab. Vieles mache den Menschen Angst, Fehler in der Politik dürften deshalb nicht schöngeredet werden, sondern harte, schwierige Diskussionen seien nötig, um das Land voranzubringen.

Aber: „Die SPD war nie eine Partei der Angsthasen“, so Seitzl unter Beifall. Es gelte, den Investitionsstau abzubauen, der Industrie bei der Transformation zu helfen, Rekordsummen in die Bahn zu investieren, den Deutschlandpakt und die Digitalisierung zu befördern, denn „es gibt nichts Schlimmeres als eine abgebrochene Transformation“, zitiert Seitzl die EnBW. Es ginge politisch aktuell nicht darum, „die Schuldenbremse abzuschaffen, aber“, so Seitzl, „wir belasten künftige Generationen auch, wenn wir ihnen eine marode Infrastruktur hinterlassen, statt zu investieren“.

Seitzl hob die Energiepauschale und das Bürgergeld hervor und plädierte für eine gerechte, solidarische Gestaltung unserer Gesellschaft und deren Zusammenhalt. Sie kündigte in diesem Zusammenhang die SPD-Parteivorsitzende Saskia Esken als Hauptrednerin zum Neujahrsempfang des SPD-Kreises Konstanz am 21. Januar an.

Unter Beifall wurde anschließend das Ehepaar Martin Ruf und Christine Klein-Ruf von Jörke für 10-jährige SPD-Mitgliedschaft geehrt. Immerhin 40 Jahre ist Claudia Rehling „das SPD-Gesicht in Schlatt“, wie Laudatorin Regina Brütsch voller Anerkennung unterstrich. Gar 50 Jahre hält Hinrich Michaelsen der SPD die Treue – die langjährige Gemeinderätin Claudia Weber skizzierte den Jubilar, der aus gesundheitlichen Gründen nun erst im Nachgang geehrt werden wird.

Hauptredner Sascha Binder erinnerte zunächst an jene Zeit, als alle befürchteten, im Winter frieren zu müssen. Dies sei jedoch durch kluge Politik verhindert worden. Er sei froh, einen Kanzler Olaf Scholz zu haben, der erst denke, bevor er handele. Die SPD habe eine besondere Verantwortung, Antworten auf komplexe Probleme zu finden. Es gäbe oftmals keine scheinbar einfachen Lösungen. Binder zeigte sich überzeugt: „Wir dürfen uns durch Wahlumfragen nicht kirre machen lassen. Wählen ist was Tolles: Wer kann in meiner Heimatstadt, wer kann für Europa kandidieren?“

Er bekannte sich nachdrücklich zum demokratischen Ringen und ist überzeugt: „Ja, es ist die Demokratie, die Probleme löst.“ Es sei an der Zeit, sich auch schwierigen Diskussionen vor Ort zu stellen, denn wer heute gegen Migranten hetze und sprachliche Grenzen verschiebe, der schüre die Gefahr, am Ende auch gegen andere zu hetzen. Es sei aber wie im Privatleben – auch hier ginge nicht alles sofort, es brauche Diskussion, manchmal sogar Streit. Kompromisse, so Binder, haben gute, aber auch schwierige Seiten. Europa zeige gerade, dass es in seiner Demokratie um Lösungen ringen und handeln kann. Durch diese politische Haltung sei auch unsere Wirtschaft gut durch Corona gekommen.

Binder erinnerte an den fatalen Niedergang der einstmals großen Textilindustrie im Land. Nun sei es aber an der Zeit, Unternehmen und Beschäftigte durch Weiterbildung bei der Transformation zu unterstützen: „Wir haben kluge Köpfe im Land und brauchen einen enkelgerechten Staat“, so Binder, „mit Bildung, Wissenschaft, Industrie, Investitionen, Dienstleistung – und guten Tarifverträgen.“ 2024 könne ein gutes Jahr für unsere Demokratie werden – Lösungen kämen schneller als erwartet, dauerten sie länger, seien sie gut überlegt. Trotz allem gelte es, Dinge, die noch nicht funktionieren, besser zu machen, so Binder zum Schluss, mit Beifall unterstützt.

Der gelungene Auftakt der traditionsreichen SPD zum spannenden Wahljahr 2024 wurde musikalisch umrahmt von den „Hegauer Saiten“ mit Erika Güss und Nicole Schwegler an der Zither sowie Berthold Schaffenrath an der Gitarre.

Der Stadtpräsident am Bier-Zapfhahn

Bildlegende: Stadtpräsident Peter Neukomm (links) im Gespräch mit Stefan Balduzzi an der Eröffnung. BILD ROBERTA FELE

Schaffhauser Nachrichten vom 26.10.2023 zur Eröffnung der Herbstmesse

Sandy Hedinger

SCHAFFHAUSEN. In vier Festhallen und darum herum werden bis zum Sonntagabend 160 Ausstellerinnen und Aussteller an der Schaffhauser Herbstmesse auf der Breite ihre Produkte und Dienstleistungen vorstellen. Im Vergleich zum vergangenen Jahr konnte Karin Spörli erneut die Ausstellerzahl um 19 anheben. «Die Messe hat eine grosse Bedeutung für die Region, sowohl für die Aussteller als auch für die Besucher», sagte Spörli, die als Leiterin der Messe, jetzt wo sie eröffnet sei, wieder durchatmen könne. «Alle Aussteller sind hier, alles ist eingerichtet und bereit für die Besucher.» Die Bedeutung der Messe reduziere sich aber nicht nur auf die Präsentationen an den Ständen. Sie präge auch den gesellschaftlichen Bereich. «Es ist wie ein grosses Klassentreffen», meinte Spörli, man begegne hier Menschen, die man zum Teil nur einmal im Jahr sehe: «Das Wirgefühl wird unterstützt.» Dahin gehend wurde auch das Rahmenprogramm für alle Besucher festgelegt. Mit einem speziellen Familientag oder dem Jass-Turnier finden Aktivitäten für Jung und Alt statt und mit den Abendveranstaltungen werden die Besucher angesprochen, die gerne feiern und tanzen. Solides Gewerbe im Kanton

Die Finanz- und Polizeidirektorin des Kantons Schaffhausen, Cornelia Stamm Hurter, lobte das solide Gewerbe im Kanton. Als Anwohnerin kann sie direkt auf das Messegelände blicken und meinte: «Ich sehe, wenn ich während dem Aufbau der Herbstmesse aus dem Fenster blicke, dass das Schaffhauser Gewerbe floriert.» Als das Rückgrat des Kantons bezeichnete die Regierungsrätin die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), die nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch Ausbildungsplätze schaffen. «Unserem Gewerbe geht es gut und es ist solide.» Als Finanzdirektorin sei sie daher erfreut, dass dieser wichtigen Stütze, den KMU, der kantonale Steuersatz gesenkt werden konnte. Auf die Frage, ob der Standort auf der Breite für die Herbstmesse der richtige sei, meinte sie: «Ich kann ja hier auch als Anwohnerin sprechen, mich stört es überhaupt nicht.» Zudem gehöre die Herbstmesse ihrer Meinung nach ins Zentrum der Stadt und das sei auf der Breite: «Das ist jetzt seit 45 Jahren so und so soll es auch bleiben.» Ein diskutierter neuer Standort im Herblingertal sei nicht das Richtige, so die Regierungsrätin. «Hier ist der richtige Platz für den Zirkus, die Chilbi und die Herbstmesse.» Würde sie an der Messe an einem Stand arbeiten, würde sie sich für einen Aussteller im Dekorationsbereich entscheiden. «In der Handarbeit in der Schule brauchte ich Nachhilfe, aber Dekorieren liegt mir sehr – am liebsten Christbäume.» Idealer Ort für ein Date

Der Schaffhauser Stadtpräsident würde sich, wäre er an einem Stand im Einsatz, bei der Falkenbrauerei am Zapfhahn sehen, teilte er mit. Peter Neukomm ist ein Herbstmessefan der ersten Stunde. «Vor 45 Jahren war das schon ein Highlight bei uns damals noch Jungen, hier konnte man das Neuste auf dem Markt entdecken und ausserdem konnte man Mädchen kennenlernen», erinnerte er sich zurück. In diesem Jahr wird er aber nur Ausschau nach einem neuen Cheminée-Ofen halten, so einen brauche er. «Ich bin immer wieder erstaunt über die Vielfalt und die Resilienz des Gewerbes, das sich hier zeigt.» Mit den Messen vor 45 Jahren sei das nicht mehr zu vergleichen. Lob gab es vom Stadtpräsidenten auch für die drei Spezialausstellungen. Der Astag zeigt, wie wichtig die Transportunternehmen im täglichen Leben sind. Mit einem LKW-Simulator können die Besucher selbst erleben, wie Waren über die Strassen zu den Verbrauchern transportiert werden. Bei der AAA Alpine Air Ambulance, die sich zum dritten Mal an der Herbstmesse präsentiert, gibt es einen Einblick in deren spannenden Alltag. Das Medienprojekt, das dieses Jahr mit fünf Schulklassen an der Messe stattfindet, fand beim Stadtpräsidenten viel Anerkennung: «Medienkompetenzen sind ein wichtiges Thema, nicht nur in der Schule, sondern auch zu Hause.» Die Schülerinnen und Schüler werden die Messe in den sozialen Medien und in einer Sonderausgabe in Printversion festhalten. «Das ist eine lehrreiche Sache, die hier an der Messe geboten wird.» Was Neukomm am meisten freute, war die Tatsache, dass die Messe trotz des Rückschlags durch Corona wieder in alter Beliebtheit stattfindet: «Das Konzept Messe ist nicht tot.»

Blumenschmuck für Johann Conrad Fischer

Berichterstattung Schaffhauser Nachrichten zum Jubiläum 250 Jahre Johann Conrad Fischer vom 13.09.2023

Fischer-Kenner (von links): Peter Neukomm, Andreas Müller, Matthias Wipf, Iwan Stössel. BILD SELWYN HOFFMANN Andreas Schiendorfer

Was für eine unterhaltsame und gerade darum würdevolle Geburtstagsfeier gestern Abend im Pavillon im Park für den Gründer des Weltkonzerns Georg Fischer, den Mitbegründer der Naturforschenden Gesellschaft Schaffhausen und unseren ersten Stadtpräsidenten.

SCHAFFHAUSEN UND DIE WELT. Wer gestern die Vordersteig aufsuchte, um Johann Conrad Fischer zu seinem 250. Geburtstag zu gratulieren, freute sich darüber, dass das Denkmal wieder sauber geputzt und erst noch mit Blumenschmuck von Grün Schaffhausen versehen worden war. Die Gratulanten waren mit ihren Glückwünschen keineswegs zu früh, obwohl man gemeinhin den 14. September 1773 als Geburtstag annimmt. Fischer selbst war nämlich überzeugt, Glockenschlag um Mitternacht auf die Welt gekommen zu sein, und hat darum stets den 13. und 14. September als Geburtstag angegeben, beide Daten gehören übrigens zu den «glücklichen Tagen» gemäss dem türkisch-islamischen Kalender.

Dies erfuhr man im humorvoll-informativen Festvortrag von Franziska Eggimann, Konzernarchivarin und Leiterin der Eisenbibliothek (siehe Artikel unten). Zuvor aber hatte Regierungsrat Patrick Strasser Johann Conrad Fischer als «Vorbild für die heutige Zeit und für uns alle» gewürdigt und dem von ihm gegründeten Weltkonzern für seine Standorttreue und sein gesellschaftlich-kulturelles Engagement gedankt. Visionärer Glockenschlag

Der fischersche Glockenschlag inspirierte Musiklehrer Andreas Stahel und sechs Schülerinnen und Schüler des Musikkonservatoriums Winterthur zu einer innovativen Improvisation, die man, versucht man sie mit Worten zu beschreiben, als visionären Beitrag zur Entschleunigung der Zeit im Heute und gleichzeitig als Ausdruck des Zeitalters der Nervosität bezeichnen könnte.

Das mag irgendwie widersprüchlich klingen, entspricht aber der Ambivalenz der Zeit des politischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Übergangs, in der sich Johann Conrad Fischer so meisterhaft bewegte.

Dass man aus der Geschichte eben doch lernen oder zumindest Motivation für heute ziehen kann, bewiesen im Gespräch auf und neben dem roten Sofa Fischer-Nachnachfolger Peter Neukomm, Stadtpräsident, Fischer-Nachnachfolger Andreas Müller, CEO Georg Fischer, und Fischer-«Nachnachfolger» Iwan Stössel, ehemaliger Präsident der Naturforschenden Gesellschaft (die Anführungszeichen rühren daher, dass Fischer den Naturwissenschaftlichen Verein zwar mitbegründet, aber nicht präsidiert hat). In einem dank Moderator Matthias Wipf sehr unterhaltsamen Gespräch boten sie – bei einem nicht einfachen Thema – manch eine rhetorische Pointe und zogen erstaunlich viele Parallelen zwischen dem Wirken Fischers und ihrer eigenen Tätigkeit. Am meisten staunten sie, wie denn Fischer «dies alles unter einen Hut brachte» – er war ja nicht nur Politiker im Halbamt, wie er selbst, meinte Neukomm, sondern hatte ja auch noch eine Familie mit sieben Kindern.

Sie betonten mit je eigenen Worten die auch heute wichtigen internationalen Beziehungen bei einer starken lokalen Verankerung. Um innovativ und pionierhaft zu sein, brauche es Weltoffenheit, müsse man über den Tellerrand hinausschauen, nicht in einem Silo arbeiten und «out of the box» denken. Die wichtigste Botschaft Fischers aber war für Andreas Müller: «Seine Zuversicht, sein Glaube an die Zukunft.»

20 Jahre Uferrenaturierungen am Rhein dank SH POWER Ökostrom

Videobeitrag Tele Top News vom 04.09.2023

Eröffnung der 2. Digitaltage Schaffhausen

Artikel Schaffhauser Nachrichten vom 05.09.2023

Stadtpräsident Peter Neukomm (Mitte) am IWC-Medienstand mit Katharina Doepke Schelling, Manuel Reuter sowie Antonio Balmisano mit der weissen Cyberloupe 2.0 und Jan Baumann mit der schwarzen Cyberloupe 3.0, die ein Uhrmacher bequem einen ganzen Arbeitstag tragen kann. BILD SELWYN HOFFMANN Andreas Schiendorfer

SCHAFFHAUSEN. An der gestrigen Medienkonferenz der zweiten Schaffhauser Digitaltage wurde man in den Räumlichkeiten von Schaffhausen Tourismus standesgemäss von einem Avatar begrüsst, welcher dem Wirtschaftsförderer täuschend ähnlich sieht. Allerdings war man dann, ehrlich gesagt, doch froh, dass Christoph Schärrer auch persönlich auftrat, etwas lebendiger sprach und seine Botschaft – Schaffhausen macht Digitalisierung erlebbar – mit Mimik und Gestik unterstrich. Bald schon liege eine verbesserte Version vor, erklärte Schärrer schmunzelnd, man sei wirklich motiviert, die Digitalisierung als Chance zu nutzen. So lobte er nicht nur die Innovationskraft der Unternehmen und Behörden, sondern dankte auch für deren Bereitschaft, mit der Bevölkerung in einen Dialog zu treten: 19 Partner sind an neun Veranstaltungen mit 30 Referentinnen und Referenten beteiligt.

Nach wie vor ein wichtiges Thema ist die Cybersicherheit, wie Candid Wüst, Vice President Research Acronis, erklärte. Er wird bereits heute Dienstagabend um 18 Uhr an einer Diskussion im Meetingpoint zu diesem Thema teilnehmen. Von Cyberkriminalität sind nicht zuletzt auch kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) betroffen, für die kleinere Erpressungssummen zu einer Existenzfrage werden. Zusammen mit Bojan Laskovic, CTO bei Raqoon, wird er deshalb den Cyber-Security-Verein für KMUs gründen, der KMU zeigen will, wie man sich vor digitalen Angriffen schützt und die Technologie mit der richtigen Strategie für das Geschäftswachstum nutzt. Smart-Hub in der Stahlgiesserei

Der Höhepunkt wird wohl der Donnerstagnachmittag mit dem Smart-Hub ab 14 Uhr in der Stahlgiesserei sein. Man kann sich beispielsweise am selbstfahrenden Transportroboter des Steiner Unternehmens Phoenix Mecano erfreuen, welches, wie Marvin Waldvogel ausführte, mehr und mehr vom Verkauf einzelner Komponenten zu ganzheitlichen Lösungsangeboten übergeht. Armando Cathomas wiederum erläuterte den Medienvertretern die Zukunft einer nachhaltigen Landwirtschaft, unter anderem dank einem innovativen Traktor von GVS Agrar. Die faszinierende Welt des Druckens enthüllt die Thaynger Teca Print, wobei CEO Daniel Fahl als besondere Attraktion einen Schokolade servierenden Roboter in Aussicht stellte. Man kann, wir sind immer noch am Donnerstag in der Stahlgiesserei, einen Sicherheitsparcours der Stadt Schaffhausen auf einem E-Scooter absolvieren. Oder einem interaktiven AI-Bot spezifische Fragen zur Wohn- und Arbeitsregion Schaffhausen stellen.

Beim IWC-Stand kann man das Uhrmacherhandwerk durch die Augen eines Uhrmachers erleben – dank der Cyberloupe. Eine lupenreine Schaffhauser Lösung von Antonio Balmisano, Leiter Betriebsentwicklung, unterstützt von Projektleiter Jan Baumann. Nach drei Jahren schafften sie nun mit der dritten Version den Durchbruch innerhalb des Richemont-Konzerns. Und weil man dank der IWC-App eine Uhr künftig auch mit der Augmented-Reality-Technik anprobieren kann, beeilte sich Katharina Doepke Schelling als Chief Digital & Transformation Officer zu betonen: «Die IWC nutzt die digitale Technik, setzt aber bei den Uhren selbst nach wie vor ganz aufs Handwerk.»

Am Mittwoch wird ein Go-tec!-Kurs für Familien durchgeführt; den ganzen Monat läuft die «Future Skills AI Experience» für Oberstufenklassen. Bei Acronis findet eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion «Women in Tech» statt. Auf dem SIG-Areal wird der Skill-Hub eröffnet. Zudem werden KI-Workshops angeboten. Das ganze Programm ist zu finden unter standort.sh.ch/digitaltage.