Wie Schaffhausen smarter werden soll

Stellungnahme des Stadtrats vom 23.02.2021 im Grossen Sadtrat zur Vorlage Smart City Schaffhausen

Gerne nehme ich aus Sicht des Stadtrats Stellung zur Smart City Vorlage resp. zum Antrag der Spezialkommission.

Vorweg danke ich der Präsidentin der Spezialkommission für den guten Bericht und die umsichtige Leitung der Sitzungen.

Ein Dank geht auch an die Protokollführerin Sandra Ehrat für die gewohnt professionelle Protokollierung.

Der Stadtrat wird sich gegen den neuen Antrag der Kommission nicht wehren, auch wenn er damit nicht sehr glücklich ist. Ich komme später darauf zurück.

Weil ja seit Anfang Jahr diverse neue Mitglieder im Rat sitzen, beleuchte ich das Thema nochmals ganz kurz generell:

Was ist Smart City?

«Smart» heisst ja auf deutsch übersetzt clever, klug, schlau. Es geht aber nicht darum, uns mit solchen positiven Adjektiven zu schmücken, sondern darum, mit einem neuen Stadtentwicklungskonzept, das sich unterdessen auch in Lehre und Wissenschaft etabliert hat, Schaffhausen fit zu machen für die Zukunft.

Ziel ist es, einerseits die Lebensqualität zu erhöhen und andererseits die Ressourceneffizienz zu verbessern. Das ist nichts Revolutionäres.
Was Smart City von den bisherigen Bemühungen unterscheidet, ist der Ansatz, mit welchem diese Ziele erreicht werden sollen.

  • Eine Smart City will die digitale Transformation nutzen und auch mitgestalten. Mit Smart City nehmen wir die Zügel in die Hand und gehen diese Herausforderung gezielt an, statt einfach abzuwarten, was passiert.
  • Es geht aber nicht nur um die Digitalisierung, sondern generell um die Nutzung neuer Technologien. Sensoren, Übertragungsnetze und saubere Technologien ermöglichen neue Anwendungen und helfen bestehende Dienstleistungen zu verbessern.
  • Nebst Digitalisierung und Technologien setzt eine Smart City aber auch auf die Vernetzung von Menschen, auf eine offene Geisteshaltung gegenüber Neuem, und generell auf innovative Ideen.

Konkret entstehen so Projekte, welche unsere Stadt noch attraktiver machen sollen. Solche Projekte könnten beispielsweise wie folgt aussehen:

–   Digitale Partizipationsformate ermöglichen es, Bürgerinnen und Bürger auch während einer Pandemie in Projekte einzubeziehen.

–   Intelligente Strassenbeleuchtungen schalten sich nur ein, wenn sich ein Auto nähert, sparen so Strom und helfen die Lichtverschmutzung zu reduzieren.

–   Quartiere verfügen über ein Quartierbudget und stimmen über die besten Aufwertungsmassnahmen ab.

–   Ein virtueller Stadtplan wird für Touristen mit Augmented Reality ergänzt und plötzlich steht Graf Eberhard von Nellenburg vor Ihnen und erläutert, wieso er gerade hier ein Kloster gegründet hat.

–   Energieautarke Areale produzieren ihre Energie gleich selber.

–   Ein digitales 3D-Statdmodell vereinfacht Planungsprozesse.

–   Parkplatzsensoren und Smartphones bieten neue Möglichkeiten für eine effiziente Parkraumbewirtschaftung und die Verknüpfung von verschiedenen Mobilitätsformen.

–   Quartierbusse gestalten ihre Routen flexibel und bringen Fahrgäste gemäss Nachfrage an das gewünschte Ziel, statt einem fixen Fahrplan zu folgen.

Sie sehen, es gibt diverse Ideen und Möglichkeiten, wie eine Stadt smarter werden kann. Wir müssen da auch nicht alles selber erfinden.

 
Die Smart City Strategie hilft uns dabei, die richtigen Projekte für Schaffhausen zu identifizieren und umzusetzen.
Im Zentrum der Bestrebungen steht dabei immer der Mensch.

Smart City Projekte sind kein Selbstzweck, sondern müssen der Bevölkerung und der Wirtschaft nützen.

Was toll tönt, ist in der Umsetzung nicht ganz trivial.

Die Smart City Fachstelle wird die Herausforderung angehen und dabei alle Hände voll zu tun haben.

  • Die Koordination in der Verwaltung muss verbessert werden, denn je komplexer die Themen sind, desto weniger können sie die einzelnen Abteilungen alleine angehen.
  • Aber auch die Kooperation mit externen Partnern aus der Wirtschaft, Gesellschaft und anderen Städten wollen wir stärken.
  • Zudem braucht es auch schlicht Ressourcen und Erfahrung, um solche Projekte umsetzen zu können.
  • Nicht zuletzt muss die digitale Transformation von einem sorgfältigen Umgang mit Daten begleitet sein. Wobei man auch sagen muss, dass bei sehr vielen Smart City Projekten keine Personendaten anfallen.

Zuletzt noch zum neuen Antrag aus der SPK, dass eine Rahmenkreditvorlage für Smart City Vorhaben vorgelegt werden soll.

Aus Sicht des Stadtrats ist eine solche nicht nötig, denn Projekte müssen ohnehin über den Budgetweg genehmigt werden. Wenn der Grosse Stadtrat trotzdem eine Rahmenkreditvorlage wünscht, ist es einfach wichtig, dass damit das Smart City Programm nicht eingeschränkt wird, denn es soll als dynamischer Prozess verstanden werden, aus dem laufend wieder Projekte entwickelt werden, sei es angestossen von der Basis in der Verwaltung, von der Politik oder aus der Wirtschaft und der Gesellschaft.

Eine starre Planung über Jahre hinaus ist hier nicht zielführend. Es soll deshalb weiterhin möglich sein, Projekte auch über den normalen Budgetweg einzubringen. Ohnehin wird es nicht immer leicht sein, klar abzugrenzen, welche Projekte nun als «smart» gelten und in den Rahmenkredit gehören und welche nicht.

 
In der SPK war man sich zum Glück einig, dass mit dem neuen Antrag die Dynamik des Smart City Programms nicht behindert werden soll.

Was möglich wäre, ist in einer Rahmenkreditvorlage eine Reihe von Projekten zu präsentieren, die zum Zeitpunkt der Verabschiedung der Vorlage spruchreif sind. Dies gäbe dem Grossen Stadtrat eine Gelegenheit sich anhand konkreter Projekte nochmal mit dem Thema auseinanderzusetzen, nachdem sich die aktuelle Vorlage ja noch auf einer höheren, strategischen Flugebene bewegt.

Ich komme zum Schluss:
Smart City bietet viele Chancen. Aber nur, wenn man das Thema aktiv angeht, sich an strategischen Zielsetzungen orientiert und koordiniert vorgeht. Genau das wollen wir mit der Smart City Vorlage bzw. mit der Strategie und der dazugehörenden Fachstelle erreichen.

Im Namen des Stadtrats bitte ich Sie deshalb, dieses Vorhaben zu unterstützen und den Anträgen der SPK zuzustimmen.

Neujahrsbotschaft 2021

SH POWER und EKS AG nicht gegeneinander ausspielen

Sitzung des Grossen Stadtrats vom 08.12.2020: Antwort des Stadtrats zum Postulat Christoph Schlatter „Strom für alle“

Der Stadtrat nimmt dazu wie folgt Stellung:

SH POWER ist als Grundversorgerin in der Stadt Schaffhausen hochgeschätzt und erfolgreich unterwegs.

SH POWER versorgt unsere Bevölkerung im Strom- und Gasbereich, sie betreibt hierzu Netze und ist auch Stromproduzentin mit dem Kraftwerk am Rhein.

Zudem betreut sie auch die städtische Trinkwasserversorgung und die städtische Siedlungsentwässerung.

Gemäss der Eignerstrategie soll SH POWER künftig auch für die Wärme- und Kälteversorgung in der Stadt verantwortlich zeichnen und als Infrastrukturanbieter smarte städtische Anwendungen und intelligente Netze ermöglichen.

Es ist aber in der Tat richtig, dass SH POWER nicht das gesamte Stadtgebiet mit Strom versorgt.

Aus historischen Gründen werden die Quartiere Hemmental, Buchthalen und Herblingen durch die EKS AG mit Strom beliefert.

Die Netze in diesen Stadtquartieren sind im Rahmen der Eingemeindungen nicht ins Eigentum der Stadt übergegangen, sondern sind beim Kanton geblieben und im Jahr 2000 an die EKS AG ausgegliedert worden.

Betroffen davon sind in erster Linie die gebundenen Kunden in diesen Quartieren mit einem Verbrauch von unter 100’000 Kilowattstunden pro Jahr.

Grossverbraucher haben seit 2009 Marktzugang und können ihren Anbieter frei wählen (Art. 6 Abs. 2 StromVG).

Der Stadtrat möchte es an dieser Stelle nicht unterlassen anzumerken, dass auch die EKS AG ein geschätztes und verlässliches Versorgungsunternehmen ist.

Wir wollen SH POWER und die EKS AG, die vielfältige Kooperationen betreiben, keinesfalls gegeneinander ausspielen.

Der Stadtrat ist sich sicher, dass die gesamte Schaffhauser Stadtbevölkerung in den Genuss einer guten Stromversorgung kommt – egal ob der Stromversorger SH POWER oder EKS AG heisst.

Nun zum Prüfauftrag des vorliegenden Postulats:

Damit SH POWER alle Quartiere mit Strom versorgen könnte, müssten wir zuerst die Netze in Hemmental, Buchthalen und Herblingen übernehmen können, zumindest solange der Strommarkt noch nicht vollständig liberalisiert ist.

Für die Stellungnahme des Stadtrats zu diesem Postulat habe ich mich im Auftrag der Verwaltungskommission bei der EKS AG erkundigt, ob Interesse bestünde, in Verkaufsverhandlungen über die städtischen Netzteile der EKS AG zu treten.

Der Verwaltungsrat der EKS AG hat geantwortet, dass sie kein Interesse am Verkauf dieser Netze habe. Damit ist das Thema für den Stadtrat vom Tisch.

Im Hinblick auf die Motion von Thomas Hauser im Kantonsrat mit dem Titel «Ein Kanton, ein Stromversorger» – einem Vorstoss, der für die Beziehung von Stadt und Kanton grosses Schadenspotenzial beinhaltet – ist es dem Stadtrat ein Anliegen, festzuhalten, dass er Grabenkämpfe zwischen SH POWER und der EKS AG dezidiert ablehnt.

Es kann aber nicht im Sinne der Bevölkerung von Stadt und Kanton sein, wenn die beiden Gemeindeebenen gegeneinander ausgespielt werden.

Wir pflegen Schnittstellen in vielen Bereichen, nebst der Energieversorgung bspw. im Sozialen, bei der Mobilität, der Informatik, in der Kultur, beim Sport, in der Bildung oder bei öffentlichen Infrastrukturen.

Eine ernsthafte Beschädigung der Beziehungen zwischen Stadt und Kanton in einem Bereich wie der Energieversorgung würde sich negativ auf viele weitere Bereiche auswirken.

Die Exekutiven und Parlamente von Stadt und Kanton sollten das deshalb tunlichst vermeiden und stattdessen konsequent auf partnerschaftliche Zusammenarbeit von SH POWER und EKS AG setzen.

Aufgrund dieser Ausgangslage empfiehlt der Stadtrat dem Postulenten, seinen Vorstoss in eine Interpellation umzuwandeln, ansonsten müssten wir Ihnen beantragen, dass Postulat nicht zu überweisen.

Einmalzulage für das städtische Personal

Stellungnahme des Stadtrats in der Budgetdebatte des Grossen Stadtrats vom 24.11.2020 zur Vorlage „Einmalzulage für das städtische Personal“ vom 18.08.2020

Ich begründe Ihnen heute im Namen des Stadtrats die Vorlage zur Einmalzulage für das Personal zulasten der Rechnung 2020. Dazu muss ich kurz ausholen:

Der Stadtrat steht in der Verantwortung, damit die städtischen Leistungen zu Gunsten der Bevölkerung und der Wirtschaft in möglichst hoher Qualität erbracht werden.
Das erwarten die Einwohnerinnen und Einwohner unserer Stadt zu recht von uns.
Dies ist aber nur möglich, wenn wir dafür über genügend qualifiziertes Personal verfügen und dieses auch halten können.

Und da stehen wir vor einer grossen Herausforderung: Stadt und Kanton haben nicht nur wegen dem Fachkräftemangel und der demografischen Entwicklung ein Rekrutierungsproblem, sondern auch wegen den nicht mehr konkurrenzfähigen Löhnen.
Wenn Lehrer oder Fachkräfte im Gesundheitswesen bis zu Fr. 1’000 pro Monat weniger verdienen als ihre Berufskolleginnen und -kollegen auf der anderen Seite des Rheins in den Nachbarkantonen Thurgau und Zürich, ist das ein Gap, der viel zu gross ist.
Dieses Problem muss möglichst zeitnah angegangen werden, denn es wird sich absehbar weiter verschärfen, zumal in der nächsten Legislatur bei uns viele Leistungsträger der Babyboomer-Generation in Rente gehen werden.
Das hat auch der Kantonsrat eingesehen. Deshalb wurden dieses Jahr mehrere Vorstösse zur Verbesserung der Anstellungsbedingungen an den Regierungsrat überwiesen.
Der Stadtrat ist in dieser Frage auch aktiv geworden: Er wird eine Arbeitsgruppe einsetzen, welche eine Attraktivierung der Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals prüfen soll. 

Der Stadtrat hat in seinem Zuständigkeitsbereich in der ablaufenden Legislatur diverse Schritte zur Verbesserung der Anstellungsbedingungen des städtischen Personals unternommen.

Beim Lohn steht aber vor allem der Grosse Stadt im Rahmen seiner Budgetkompetenz in der Verantwortung. Wie wir wissen, braucht es mind. 1% Lohnsummenentwicklung, damit unser Lohnsystem einigermassen funktioniert und wir im Vergleich mit der Konkurrenz im Arbeitsmarkt – und das sind eben nicht die Branchen, die jetzt unter Corona leiden – nicht weiter an Boden verlieren.
Die anspruchsvollere Rekrutierungssituation, gerade auch in für den Service public wichtigen Bereichen wie z.B. der Altersbetreuung oder bei der Energie- und Wasserversorgung, schlägt sich in offenen Stellen und höheren Rekrutierungskosten nieder. Sie werden das dann in der Rechnung 2020 sehen.

Diese schwierige Ausgangslage ist bei der Beurteilung der Lohnmassnahmen im Zusammenhang mit dem Budget 2021 zu berücksichtigen. Der Stadtrat hat das gemacht.

Auch wenn wir die im Finanzplan vorgesehene 1% Lohnsummenentwicklung für individuelle Lohnentwicklungen unserer Leistungsträger aus finanziellen Gründen nicht vollziehen können, haben wir beschlossen, die Mitarbeitenden am hervorragenden Jahresergebnis 2020 – wir werden voraussichtlich einen Überschuss von über 20 Mio. erzielen – einmalig zu beteiligen.
Dies auch im Wissen, dass div. Mitarbeitende – nicht nur im Gesundheitswesen – unter erschwerten Bedingungen der 1. Corona-Welle ausserordentliche Leistungen erbracht haben.
Und jetzt zu den Fake News, der Stadtrat beabsichtige, die Einmalzulage mit der Giesskanne auszurichten. Ich weiss nicht, wo das in der Vorlage steht. Deshalb halte ich jetzt nochmals – auch zuhanden des Protokolls fest, dass der Stadtrat bei der Verteilung der Einmalzulage einerseits einen kleinen Sockel vorsehen möchte, von dem alle MA profitieren können. Damit können wir auch eine kleine Wertschätzung gegenüber dem nach OR angestellten Personal, insbes. den Reinigungskräften, die ihren Job im Zusammenhang mit Corona unter erschwerten Bedingungen erbringen müssen. Im Gegensatz zu den öffentlich-rechtlich Angestellten können sie bei Lohnsummenentwicklungen nie profitieren. Damit kommen wir auch einem Anliegen der Personalkommission nach.
Der Hauptteil der Einmalzulage hingegen soll leistungsbezogen und pensenbereinigt gemäss Ergebnissen der MbO 2020, die nur die 1. Corona-Welle berücksichtigt, verteilt werden. Es werden also nur MA mit guten und sehr guten Leistungen etwas erhalten. Wir kommen damit den Inputs der GPK nach.

Der Stadtrat hat beim Antrag für die Einmalzulage auch berücksichtigt, dass wir die letztes Jahr in Aussicht gestellte strukturelle Lohnentwicklung weiter aufschieben müssen. Der Kanton hat diese beschlossen.
Dadurch wurden die Lohnbandminima gegenüber den städtischen Funktionen erhöht. Wenn wir bei der Budgetierung 2020 bereits gewusst hätten, wie massiv der Überschuss im Abschluss 2020 ausfällt, hätten wir die strukturelle Lohnentwicklung für 2020 natürlich nicht aufgeschoben, sondern wie der Regierungsrat für dieses Jahr beantragt.

Wir werden nicht umhinkommen, hier nachzuziehen.
Jetzt müssen wir die Mitarbeitenden aufgrund der finanziellen Ausgangslage leider nochmals vertrösten.

Deshalb ist es nun wichtig, dass wir – neben dem halben Prozent Lohnsummenentwicklung fürs 2021 – das Personal am hervorragenden Abschluss 2020 wenigstens mit einer einmaligen Zulage beteiligen.

Noch zum Verhältnis dieser Einmalzulage zum am letzten Dienstag von Ihnen überwiesenen Postulat Lacher: Das Gesundheitspersonal soll für die Bewältigung der Corona-Pandemie einen Bonus erhalten, analog zum privaten AZ Résidence.
Dieser Corona-Bonus für das Gesundheitspersonal soll erst beschlossen werden, wenn wir den ausserordentlichen Einsatz dieser Mitarbeitenden abschliessend beurteilen können, also wenn die Pandemie bewältigt ist. Denn wir haben gesehen, dass die zweite Welle wesentlich belastender war als die erste und wir sind noch nicht sicher, ob es nicht sogar noch eine dritte gibt.

Weil es sich bei den Eckwerten des Budgets 2021 zusammen mit der Einmalzulage 2020 um ein politisches Gesamtpacket handelt, soll dieses auch so behandelt und beschlossen werden: Wir fahren mit einem stabilen Steuerfuss, mit einer roten Null in der Erfolgsrechnung, mit erklecklichen Investitionen in die Zukunft, mit einer reduzierten Lohnsummenentwicklung 2021 sowie mit der Einmalzulage 2020.

Ich bitte Sie im Namen des Stadtrats eindringlich, den stadträtlichen Anträgen in diesem Sinne zuzustimmen.

Historie trifft auf Zukunft

Grusswort vom 21.11.2020 zur Einweihung des neuen Besucherzentrums von Schaffhauserland Tourismus an der Vordergasse (Bild: SN/MDU)

Ich freue mich, Sie heute in doppelter Funktion zu diesem erfreulichen Anlass begrüssen zu können: Einerseits bin ich in Vertretung der Stadt hier, um zu zeigen, wie hoch wir die wertvolle Arbeit von SHLT für unsere Stadt wertschätzen.
Und wir freuen uns sehr über den Umzug von SHLT und die angeschlossenen Organisationen ins ehemalige städtische Rathaus an die belebteste Gasse unserer einmaligen Altstadt.

Dieser neue Standort bringt einerseits einen Mehrwert für die Besucherinnen und Besucher unserer Stadt, aber auch für unsere Einwohnerinnen und Einwohner, für welche das Tourist Info rege als universelle Anlaufstelle für alle möglichen Anliegen und Fragen nutzen.

Obwohl das neue Besucherzentrum nicht zentraler liegen könnte, haben wir dafür gesorgt, dass es auch gut gefunden wird.
Pünktlich zur Eröffnung hat die Stadt die Informationsstelen, das Leitsystem für unsere Gäste, erneuert und überarbeitet.
15 neue, barrierefreie Stelen führen Besucherinnen und Besucher durch die Innenstadt und helfen ihnen, sich zurecht zu finden, attraktive Orte zu entdecken und zu erleben.
Wir haben den Stadtplan mit neuen Angeboten ergänzt und mit der digitalen Welt vernetzt. An mehreren Orten wird hierzu noch das gratis WLAN ausgebaut, z.B. auch auf dem Munot.
Besonders freut es mich, dass wir für die Produktion der neuen Stelen ausschliesslich stadtschaffhauser Unternehmen berücksichtigen konnten, also alles «made in Schaffhausen».

Toll ist, dass mit dem Projekt des neuen Besucherzentrums auch eine Öffnung des ganzen Rathauses zur Vordergasse hin möglich wurde.
Das zeugt auch davon, dass die Schaffhauser Politik die Nähe zum Volk sucht und Transparenz ernst nimmt. Entsprechend transparent kommt auch das neue Sitzungszimmer daher, das von Kommissionen des Kantonsrats genutzt werden soll.

Die Sanierung ist gelungen, ganz nach dem Motto: „Historie trifft auf Zukunft.“ Das Design hier im Besucherzentrum ist hell und freundlich. Mir persönlich fehlt es noch etwas an Farben. Aber vielleicht ist es nun Aufgabe der hier domizilierten Organisationen und Mitarbeitenden, künftig Farben für Farbe in diesen Räumen zu sorgen.

Und damit komme ich zu meiner zweiten Funktion, in der ich heute hier bin, nämlich als Präsident des Vereins SchaffhausenTotal.
Der neue Auftritt ist auch eine Chance für ihn, der als Mitinvestor in diesem Raum seine neue Heimat finden wird.
Der Verein hat schon seit 2002 zum Ziel, «die Region Schaffhausen auf zeitgemässe, informative und überraschende Art in ihrer Gesamtheit zu präsentieren». Mit diesem Ziel engagieren sich bei shtotal seither Kanton und Stadt Schaffhausen, Schaffhauserland Tourismus, der Branchenverband SH Wein, die IVS, der KGV und seit 2018 auch Stein am Rhein, Neuhausen am Rheinfall, Beringen und Thayngen.

Damit ergänzt der Verein das spannende Angebot hier in dieser Informationsdrehscheibe mit dem Gesicht der Wirtschaft, von Verbänden und Unternehmen sowie der öffentlichen Hand, z.B. auf der grossen Bildschirmwand.
Shtotal sorgt dafür, dass unsere Region auch in der digitalen Welt vertreten ist.
Mit der Plattform «Einkaufs- & Erlebnisregion», welche die Einkaufs- und Gastronomieangebote virtuell präsentiert, laden wir Bewohner wie Besucher ein, ihre Zeit in der Altstadt zu verbringen und hier zu konsumieren.
Ich freue mich, dass shtotal künftig zusammen mit SHLT und dem BBL hier an der Vordergasse präsent und noch besser sichtbar sein kann.

Nun ist es mir ein Anliegen noch zu danken: Der erste Dank geht an den Kanton, stellvertretend an den Baudirektor und den Hochbauchef, dass sie Hand geboten haben für diese zukunftsträchtige Lösung an diesem historischen Ort.
Danken möchte ich auch allen an der Entwicklung und am Bau Beteiligten sowie den Mitarbeitenden von SHLT mit ihrem Chef Beat Hedinger für ihre wertvolle Arbeit, die sie künftig tagtäglich an diesem Ort verrichten werden.

Ich bin natürlich nicht mit leeren Händen gekommen:
Die Stadt freut sich, auch einen bleibenden Beitrag an diesen neuen Standort leisten zu können.
Wir sorgen mit unserem edlen städtischen Quellwasser «Grand cru classé» dafür, dass auch Besucherinnen und Besucher, die in diesen Räumlichkeiten keinen der vorzüglichen Weine des Blauburgunderlandes verköstigen, nicht verdursten müssen. Das Brünnlein mit dem Schaffhauser Bock hat die Stadt finanziert.

Nun wünsche ich den Organisationen und ihren Mitarbeitenden, die hier ihr neues Zuhause gefunden haben, einen guten Start, viel Erfolg und freue mich darauf, wenn sich die Stadt – ohne Corona – im nächsten Frühling wieder mit Menschen füllt und zum Leben erwacht!
Wir alle haben es in der Hand. Also, übernehmen wir Verantwortung. Bleiben Sie alle gesund.