Celastrina erfüllt die vielfältigen Anforderungen an den Kammgarnhof am besten

Votum an der Medienkonferenz vom 28.10.2021 zum Ergebnis des Wettbewerbs für die Gestaltung des Kammgarnhofs

Nachdem wir der Öffentlichkeit gestern das Ergebnis des Wettbewerbs für Kunst am Bau des neuen Stadthausgevierts präsentieren konnten, steht heute ein weiteres Highlight im Zusammenhang mit der Aufwertung unserer einmaligen Altstadt an.
Es geht um die Präsentation des Ergebnisses des Wettbewerbs für die Hofgestaltung und Tiefgarage des Projekts Entwicklung Kammgarnareal.
Bevor ich etwas zur Bedeutung dieses Wettbewerbs und dessen Ergebnis aus gesamtstädtischer Sicht sagen werde, stelle ich Ihnen gerne die Anwesenden vor.
Es sind Mitglieder der Jury, entweder als Sach- oder Fachpreisrichter und Vertreter des Siegerteams.
Das Preisgericht unter dem Vorsitz von Architektin Katrin Jaggi aus Zürich, die sich heute wegen anderweitiger Verpflichtungen leider entschuldigen lassen musste, hat das Projekt «Celastrina» zum Sieger des Wettbewerbs erkoren und dem Stadtrat zur Weiterbearbeitung empfohlen.
Der Stadtrat hat am 26.10. diese Empfehlung umgesetzt und den verantwortlichen Projektanten vom Büro Metron Bern AG, mit WKP Bauingenieuren AG Zürich, der Metron Architektur AG, der Metron Verkehrsplanung AG, beide in Brugg, sowie der Edelmann Ingenieurbüro AG Thalheim den Planungsauftrag für die Neugestaltung des Kammgarnhofs und der Tiefgarage erteilt. 

Heute informieren wir Sie, wie und warum es zu diesem Entscheid gekommen ist und welche Konsequenzen das auf die Entwicklung des Kammgarnareals haben wird.
Wenn ich von wir rede meine ich
–        Dr. Katrin Bernath, Baureferentin, Sachpreisrichterin
–        Karin Brand, Bereichsleiterin Hochbau, Fachpreisrichterin
–        Lorenz Eugster, Fachpreisrichter, Mitglied Stadtbildkommission, Landschaftsarchitektur und
         Städtebau GmbH als Vertreter der Jury-Präsidentin
–        Jasmin Klein, Projektleiterin des Hochbauamts

Ebenfalls anwesend sind als Vertreter des siegreichen Teams Metron: Sebastian Lehmann, Katrin Seidel, Alexandre Roulin, Monika Steiner.

Das Kammgarnareal gehört seit 1982 der Stadt und wurde von dieser erworben, um es zugunsten der SH-Bevölkerung bestmöglich zu entwickeln.
Diesem Auftrag kam der SR mit seiner Vorlage vom 29.08.2019 nach.
Neben der Sanierung des Westflügels bildete die Neugestaltung des Kammgarnhofs, der heute ein öder Parkplatz ist, einen ganz wichtigen Bestandteil der Vorlage.  

Die wichtigsten Ziele des SR waren:

1. das grosse Potenzial der Kammgarnhallen für zukunftsträchtige Nutzungen durch die PH, die Freihandbibliothek mit Ludothek, durch ein neues Gastroangebot sowie durch neue Unternehmen zu erschliessen

2. den Hof durch eine Tiefgarage von den parkierten Autos zu befreien und ihn neu zu gestalten mit einer möglichst hohen Aufenthaltsqualität für die Bevölkerung sowie für flexible Nutzungsbereiche – Ergebnis des Mitwirkungsprozess

3. damit das gesamte Areal zwischen Altstadt und Rhein aufzuwerten und neu zu beleben. Dadurch soll die Altstadt gefühlt näher an den Rhein gebracht werden.

In der Volksabstimmung vom 20.08.2020 konnten die Stimmberechtigten von diesem Projekt überzeugt werden. Sie bewilligten uns einen Rahmenkredit über Fr. 31.24 Mio.
Das Freispielen des Kammgarnhofs und dessen Neugestaltung zugunsten einer hohen Aufenthaltsqualität spielte in der Volksabstimmung eine zentrale Rolle. Er soll künftig das Gesicht der Altstadt positiv prägen.
Um möglichst gute Ideen für die Neugestaltung des Hofs samt Tiefgarage zu erhalten, wurde ein Wettbewerb durchgeführt.
Die Anforderungen an die Wettbewerbsbeiträge waren hoch.
Wir suchten eigentlich eine «eierlegende Wollmilchsau», eine Platzgestaltung die ganz vielen Erwartungen gerecht werden muss, z.B. mit möglichst viel Bäumen und trotzdem einer maximalen Anzahl Parkplätze im Untergrund.

Erfreulich war, dass eine grössere Anzahl spannender Projekte für die Jury zur Auswahl stand, die sich an den gesetzten Zielen ausrichteten.
Der Einsatz des Preisgelds von Fr. 135’000 für die besten Projektideen hat sich meiner Ansicht deshalb mehr als gelohnt.
Und das Preisgericht ist einhellig der Überzeugung, dass das Siegerprojekt – unter Berücksichtigung seiner Überarbeitungsempfehlungen – die hohen Erwartungen am besten erfüllen kann.
Bevor ich das Wort an die Baureferentin Katrin Bernath übergebe, möchte ich bereits an dieser Stelle im Namen des SR dem Siegerteam ganz herzlich gratulieren und einen grossen Dank aussprechen.
Einerseits geht mein Dank an das Hochbauamt mit Karin Brand an der Spitze sowie an die Projektleiterin Jasmin Klein und ihren Vorgänger Thomas Hess sowie an Olaf Wolter und Silas Trachsel von Suter von Känel Wild Planer und Architekten AG für die professionelle Begleitung des Verfahrens. 
Danken möchte ich aber auch allen Jurymitgliedern für ihr wertvolles Engagement bei der anspruchsvollen Bewertung der Projekte.
Ich kann hier dasselbe sagen wie gestern, als ich aus dem Preisgericht für den Kunst am Bau des Stadthausgevierts berichtet habe:
Ich kann versichern, dass alle Mitglieder der Jury in diesem anspruchsvollen Verfahren grosse Ernsthaftigkeit, Fachlichkeit und Sorgfalt walten liessen.