
Es freut mich, im Namen der Stadt, die ich zusammen mit Kulturreferent Raphael Rohner und Kulturchef Jens Lampater im Vorstand der IBG vertreten darf, unseren scheidenden Co-Präsidenten Christoph Fröhlich zu würdigen.
Lieber Christoph,
ich weiss, dass Du bescheiden bist und möglichst kein Aufheben um Deinen
Abschied willst. Aber, da musst Du nun durch, denn Du hast es mehr als
verdient, dass wir kurz innehalten und auf Dein erfolgreiches Wirken für die
IBG zurückblicken.
Christoph wurde 2006 in den Vorstand
gewählt und übernahm 2009 als Nachfolger von Pfarrer Georg Stamm das Amt des
Sekretärs.
Dieses versah er pflichtbewusst und zur vollsten Zufriedenheit der
Gesellschaft, womit er sich für höhere Weihen empfohlen hatte.
Bevor es aber soweit war, erschütterten
die IBG stürmische Zeiten.
Thomas Schacher betitelt das in einem Artikel der Schweizer Musikzeitung vom
04.07.2014 mit «Kräftemessen beim
Bachfest in Schaffhausen» mit «der
Krise 2012».
Wegen heftigen Meinungsdifferenzen über die künftige Rolle der IBG und der
Stadt bei den Bachfesten hat 2012 der vom scheidenden Präsidenten Prof. Dr.
Hans-Joachim Hinrichsen als Nachfolger vorgesehene Vizepräsident des
Vorstandes, der Musikologe Dominik Sackmann das Handtuch geworfen.
Es kam zu einer Interimsleitung von Andreas Hejeck und Peter Liebmann. 2013
wurde Christoph Fröhlich zum Nachfolger von Andreas Hejeck als Co-Präsident
gewählt und Andreas Borer, der als erfolgreicher Mediator zur Lösung der erwähnten
Konflikte eingesetzt worden war, rückte für Peter Liebmann ins Co-Präsidium
nach.
Das Duo Fröhlich/Borer war ein
echter Glücksfall für die IBG. Die beiden ergänzten sich hervorragend und
führten die IBG in ein ruhigeres, sehr erfolgreiches Fahrwasser.
Zusammen mit der Programmkommission und Jens Lampater waren sie auch mit dafür
verantwortlich, dass in den Jahren 2014, 16 und 18 drei tolle Bachfeste mit
denkwürdigen Konzerten stattfanden.
Ich habe in den letzten 4
Jahren die umsichtige und erfolgreiche Leitung von Christoph im Vorstand der
IBG selber miterlebt.
Zusammen mit Andreas Borer gelang es ihm, den Vorstand mit klaren Aufgaben und
Zuständigkeiten professioneller zu strukturieren und mit einer geschickten
Rekrutierung zu verjüngen.
Die personelle Basis konnte mit fachkundigen Leuten verbreitert werden, die einen
persönlichen Bezug zu unserer wunderbaren Stadt haben. Dasselbe gilt für die
Programmkommission, deren heutigen Mitglieder näher an der Praxis sind und
weniger im akademischen Elfenbeinturm sitzen.
Wichtig zu erwähnen ist an dieser Stelle auch, dass Christoph Fröhlich tatkräftig
mitgeholfen hat, eine hervorragende Nachfolgeregelung für sich selber aufzugleisen.
Wolfram Kötter, dem ich an dieser Stelle herzlich zur Wahl gratuliere, wird das
sicher super machen.
Damit hat Christoph Fröhlich wesentlich dazu beigetragen, dass die Gesellschaft
auch für die weitere Zukunft gut gerüstet sein wird.
Christoph Fröhlich hat sich
aber nicht nur im Leitungsgremium unseres Vereins mit Herzblut engagiert,
sondern weit darüber hinaus für die IBG, das Bachfest und unsere Stadt als bedeutender
Botschafter gewirkt und zwar auch über die Landesgrenzen hinweg.
So war er präsent in Dresden oder Ansbach und pflegte einen wertvollen Draht zu
Rudolf Lutz und zur Bachstiftung St. Gallen. Von dieser Zusammenarbeit konnte
das Bachfest ganz wesentlich profitieren.
Es sei in diesem Zusammenhang an die SH-Jubiläumskantate 2012, die Matthäus
Passion von 2014, die H-Moll Messe von 2016 oder die Johannes Passion von 2018
erinnert.
Seinem Einsatz ist es mit zu
verdanken, dass die IBG die Erosion der Mitgliederzahlen stoppen konnte.
Dabei spielte seine Einsicht, dass das Bachfest sich immer wieder auf die neuen
Bedürfnisse des Publikums einstellen muss, eine wichtige Rolle.
Er weiss, dass es heute nicht mehr genügt, als Gralshüter ein Erbe bewahren zu
wollen. Es gilt junge, moderne Strömungen und Impulse zuzulassen, gerade auch um
ein jüngeres Publikum für Bach zu begeistern.
Christoph Fröhlich hat diese Anstrengungen von Jens Lampater immer mitgetragen
und damit auch wichtige Experimente im Bachfest ermöglicht.
Das hat wohl auch damit zu tun, dass Christoph trotz seinem fortgeschrittenen Alter offen und neugierig geblieben ist. Das hat mir imponiert. So wagte er sich auch in ganz andere Gefilde vor wie das Stars in Town.
Lieber Christoph
Für Dein riesiges, langjähriges und erfolgreiches Engagement für die Bachgesellschaft
danke ich Dir im Namen von uns allen von Herzen.
Du hast das super gemacht und wir werden Dich im Vorstand vermissen.
Wir hoffen, dass wir Dich nach Deinem Rücktritt nicht ganz aus den Augen
verlieren werden und Du Schaffhausen weiterhin ein bisschen die Treue halten
wirst.
Um das noch etwas zu befördern, schenken wir Dir ein Wahlabo für 2 Personen für
das Stadttheater für die nächste Saison 2019/20 und hoffen, dass Du und Iris Freude
daran haben werdet.
