Grussworte des Stadtrats vom 09.09.20212 an der GV des Verbands öffentlicher Verkehr im Kinepolis Schaffhausen

Im Namen von 37’120 Schaffhauserinnen und Schaffhauser begrüsse ich Sie ganz herzlich hier im Kinepolis.

Schön, dass es nach so langer Zeit der digitalen Kontakte auch einmal wieder möglich ist, sich physisch zu treffen, auch wenn die Pandemie immer noch sehr präsent ist.

Aber keine Angst: Ich habe mir vorgenommen, heute nicht über Corona zu reden.

Wie Sie schon in den ersten Bildern von heute gesehen haben, vermag SH auf charmante Weise Vergangenheit und Moderne zu vereinen.

Wir hätten letztes Jahr mit einem riesen Fest 975 Jahre Stadt SH begangen. Leider kam Corona dazwischen.

Einer unserer bedeutendsten USPs, den Sie gemäss Programm noch vom Munot aus erleben werden, ist unsere einmalige mittelalterliche Altstadt mit ihren 171 Erkern, die mit ihrer seit 1973 verkehrsfreien Fussgängerzone nicht nur zum Flanieren und Einkaufen einlädt.

Wir freuen uns natürlich und es ist uns eine grosse Ehre, dass sich die nationale öV-Familie dieses Jahr bei uns zu ihrer GV trifft.

Und ich kann Ihnen versichern, dass es ein guter Zeitpunkt ist, um nach SH zu kommen, denn unsere Stadt ist sehr erfolgreich unterwegs:
Private Investoren glauben an unseren Standort und dank hoher Unternehmenssteuereinnahmen ist es auch uns als öffentliche Hand zurzeit möglich, kräftig zu investieren.

Dazu gehört auch der Ausbau des öV-Angebot, insbesondere die vollständige Elektrifizierung unseres Ortsverkehrs mittels Elektrobussen mit Schnelladesystem und mit Ökostrom unseres Flusskraftwerks.

Da wurde viel Pionierarbeit geleistet, über die Sie an dieser Tagung sicher noch einiges hören werden.

Als regionales Zentrum auf dem Weg zu einer attraktiven Smart City ist unsere Stadt der wirtschaftliche, politische, gesellschaftliche, kulturelle und sportliche Motor einer ganzen Region.
Wenn ich von Region spreche, betrifft das auch die angrenzenden Gebiete des Kantons Zürich und des Kantons Thurgau ennet des Rheins sowie unsere deutsche Nachbarschaft, für die wir wichtige Zentrumsfunktionen übernehmen.

Unser wichtigster Asset als Wohn- und Wirtschaftsstandort ist sicher die einmalige Lebensqualität, die Sie bei uns finden.

Für diese unternehmen wir auch einiges: Dies zeigt sich u.a. darin, dass wir 1991 die erste Energiestadt der Schweiz waren und seit 1997 eine der ersten mit dem Goldlabel.

2019 sind wir als vierte Stadt unseres Landes mit dem Silberlabel Grünstadt ausgezeichnet worden.

Wir versuchen auch im Verkehrsbereich, der ca. 1/3 der CO2-Emissionen generiert, vorbildlich unterwegs zu sein.

Mit dem Gesamtverkehrskonzept 2021 fokussieren wir auf die Förderung des öV und des Langsamverkehrs, denn die SH Stadtbevölkerung legt immer noch 45% ihrer Wege mit dem Auto zurück.

Der Fuss- und Veloverkehr hat einen Anteil von 36% und der öV einen über 19%. Es bleibt also noch Luft nach oben.

In diesem Zusammenhang gilt es auch die anstehende Volksabstimmung zu erwähnen: Ende September können die SH-Stimmberechtigten über den Planungskredit für das Duraduct abstimmen, eine Velo- und Fussgängerbrücke mit Lift, die drei Quartiere miteinander verbinden soll. Sie ist Bestandteil des Aggloprogramms, das Bund und Kanton mitfinanzieren..

Vielleicht haben Sie auf Ihrer Anreise die sehr kontroversen Abstimmungsplakate dazu gesehen.

Und mit der Vorlage zur Förderung der Elektromobilität haben wir dieses Jahr ein weiteres verkehrspolitisch wichtiges Geschäft durchs Parlament gebracht.

Weil Sie ja ein gedrängtes Programm haben, komme ich bereits zum Schluss:

Ich wünsche dem VöV nur das Beste für die Zukunft.

Im Hinblick auf die grossen Herausforderungen – gerade auch nach Corona, wenn es darum geht, dass sich der Bund an den Ausfällen des Ortsverkehrs beteiligt – braucht es dringend eine starke Interessenvertretung des öV.

Ihnen allen wünsche ich einen erfreulichen Aufenthalt in SH und eine erfolgreiche Tagung.

Bleiben Sie gesund und kommen Sie bald wieder zu uns. Sie werden es nicht bereuen.