29.06.2025
Kick-off zur Kulturhauptstadt 2030

Danke Joscha Schraff & Niculin Janett – für «bloss e chlini Stadt» - ein Titel, der nur bedingt zum heutigen Anlass passt, weil wir heute natürlich gross denken wollen.
In diesem Sinn begrüsse ich Sie im Namen des Stadtrats, der neben mir mit dem Kulturreferenten Marco Planas und dem Finanzreferenten Daniel Preisig vertreten ist, ganz herzlich zum Kickoff: Schaffhausen - Kulturhauptstadt 2030?
Wie schön, dass so viele spannende Menschen aus Kultur, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft - von Stadt und Land - unserer Einladung gefolgt sind!
Eine besondere Ehre ist es mir, dass ich dazu auch den Regierungspräsidenten Martin Kessler zu begrüssen.
Schaffhausen kann Kulturstadt, das haben wir letztes Wochenende wieder überzeugend bewiesen.
Das lokale und regionale Kulturschaffen hat die Altstadt während vier Tagen als grossartige Bühne genutzt, um tausenden von kulturinteressierten Menschen aus nah und fern zu zeigen, wozu unsere Stadt, unsere Region fähig ist.
Und die Kulturtage sind ja nur ein Puzzlestein eines einmaligen Angebots, das kaum eine andere Stadt unserer Grösse bieten kann.
Wir können aber nicht nur Kulturstadt.
Der Stadtrat ist der Meinung, dass wir auch Kulturhauptstadt können.
Wie ist es dazu gekommen, dass wir heute hier sind?
Vor etwa 12 Monate hat uns der Verein Kulturhauptstadt Schweiz erste Informationen und eine Einladung zur Bewerbung unterbreitet.
Der Stadtrat hat sich vertieft damit auseinandergesetzt und schnell erkannt, dass das eine grosse Chance für unsere Stadt und Region sein könnte.
Später es gab dazu auch noch eine kleine Anfrage im Grossen Stadtrat.
Die Zeit ist knapp bemessen gewesen: Bis März haben wir entscheiden müssen, ob wir einen «Letter of Intent» einreichen sollen, um im Rennen zu bleiben.
Der Stadtrat ist schnell zum Schluss gelangt, den Hut in den Ring zu werfen.
Warum?
Wir wissen, dass eine Stadt mit einem hochstehenden kulturellen Angebot als kreativ und innovativ wahrgenommen wird.
Darüber hinaus schafft Kultur eine unverwechselbare Identität, auch im Standortwettbewerb mit anderen Städten und Regionen.
Und es ist erwiesen, dass Städte und Regionen mit kulturellem Reichtum erfolgreiche Unternehmen und qualifizierte Arbeitskräfte anziehen.
Kultur hat also auch positive volkswirtschaftliche Auswirkungen.
Und, wie eingangs erwähnt, Schaffhausen hat das Zeugs dazu!
Wir verfügen nicht nur über diverse wertvolle Kulturinstitutionen mit hochkarätigen Programmen, sondern auch über eine äusserst lebendige und kompetitive Kulturszene, auch aus nationaler Sicht.
So sind z.B. 2018 drei der vier wichtigsten nationalen Kulturpreise - Theater, Musik und Design - an Schaffhauserinnen und Schaffhauser gegangen.
Und es gibt auch eine strategische Grundlage, auf die sich der Stadtrat bei seinem Entscheid stützen konnte: In seiner Kulturstrategie 2018-2028 hat er sich dazu bekannt, dass eine vielfältige Kultur für das Zusammenleben in unserer Stadt von grundlegender Bedeutung ist.
Und wir sind überzeugt, dass das gemeinsame Ziel, Kulturhauptstadt zu werden, einen zusätzlichen, positiven und nachhaltigen Schub auslösen könnte.
Ich bin auch sicher, dass wir es mit einem überraschenden, vielfältigen und grossartigen Programm schaffen werden, die Wahrnehmbarkeit unserer Region am Rande der Schweiz 2030 im ganzen Land spürbar zu erhöhen - ganz im Sinne der kantonalen Entwicklungsstrategie 2030.
Wichtig ist uns dabei, dass wir das Projekt grösser denken und nicht allein auf die Stadt begrenzen, sondern auf unsere wunderbare Region, auf die Landschaft und vielleicht sogar das Grenzüberschreitende mitdenken und miteinbeziehen.
Noch sind wir aber nicht so weit.
Ob wir die Bewerbung tatsächlich einreichen sollen, entscheidet nach den Sommerferien der Grosse Stadtrat und - falls wir ihn überzeugen können - im November die Stimmbevölkerung.
Die Bewerbung einreichen müssten wir bereits Ende Dezember.
Das heisst: Wenn wir dann mit einem überzeugenden Bewerbungsdossier parat sein wollen, müssen wir jetzt an die Arbeit!
Und zwar nicht nur alleine im stillen Kämmerlein, sondern im Austausch mit möglichst vielen Menschen.
Deshalb freut es mich, dass Sie alle heute zu diesem Kickoff so zahlreich erschienen sind!
Und übrigens: die erste Kulturhauptstadt der Schweiz wird schon 2027 ausgerichtet:
La Chaux-de-Fonds ist ohne Bewerbungsphase als Pionier-Kulturhauptstadt der Schweiz ausgewählt worden.
Ab dann soll alle drei Jahre eine Schweizer Stadt als Kulturhauptstadt im Scheinwerferlicht stehen.
Mit uns im Rennen um den Titel im 2030 sind: Aarau, Thun, Zug, Bellinzona und Lugano. Die Jury wird genau in einem Jahr, im Juni 2026 entscheiden.
Bei einem positiven Jurybescheid würde übrigens nicht die Stadt Schaffhausen das Kulturhauptstadt-Programm verantworten, sondern ein unabhängiger Verein, der nach dem Zuschlag im 2026 gegründet würde.
Für die jetzige Bewerbungsphase sind aber - auch bei unseren Mitbewerbern - noch die Städte im Lead.
Sie müssen bei Einreichung der Bewerbung versichern, dass sie hinter der Bewerbung stehen, auch was die Finanzen betrifft.
Bei uns verantwortet unser städtischer Kulturchef Jens Lampater und sein Team die Bewerbung.
Weil dieses aber mit dem Daily Business schon ganz gut ausgelastet ist, haben wir uns mit Sibylle Lichtensteiger kompetente Verstärkung ins Boot geholt.
Sie hat 22 Jahre lang das Stapferhaus in Lenzburg geleitet, welches sicher viele von ihnen kennen.
Dieses ist im 2021 mit dem europäischen Museum-of-the-year award ausgezeichnet worden.
So, jetzt werden Ihnen Jens Lampater und Sibylle Lichtensteiger noch das Wichtigste zu unserer Bewerbung kurz erläutern und dann zur Diskussion überleiten.
Diese findet an allen diesen Tischen, unter Anleitung einer Moderatorin, statt und natürlich werden Sie auch etwas zu essen und zu trinken erhalten.
Also, legen wir los und zeigen der restlichen Schweiz, dass Schaffhausen auch Kulturhauptstadt kann!