07.01.2025

Angela Penkov - Präsidentin mit Humor

Es ist eine schöne Tradition, dass der Stadtpräsident an der Präsidalfeier der frischgewählten Ratspräsidentin die Gratulation des Stadtrats überbringen darf.
Ich mache das an diesem Ort hier in der Kammgarn besonders gerne, habe ich hier doch vor 24 Jahren, mein Ratspräsidium feiern können.

Liebe Angela, Du bist verdientermassen mit einem sehr guten Ergebnis zur höchsten Stadtschaffhauserin gewählt worden.
Du bist damit die 12 Frau im Ratspräsidium und von diesen bereits die dritte Vertreterin der SP, nach Manuela Stehrenberger und Christa Flückiger.

Unsere Gratulation gilt natürlich auch den beiden gewählten Stellvertretern, Christoph Hak als 1. Vize und Thomas Stamm als zweiten Vize.

Und ich möchte es nicht unterlassen, im Namen des Stadtrats dem scheidenden Ratspräsidenten Stephan Schlatter für seine umsichtige Ratsführung im 2024 zu danken.
Er hat den anspruchsvollen Balanceakt mit den verschiedenen Hüten als Parteipräsident, Stadtratskandidat und Ratspräsident gut bewältigt.

Angela Penkov ist 2016 als Vertreterin der AL für die Legislatur 2017 – 2020 erstmals in den Rat gewählt worden.
Das war ein Jahr nach ihrer Nationalratskandidatur, mit der sie sich einer breiteren Bevölkerung bekannt machen konnte.

Wir springen aber zeitlich zuerst noch etwas zurück: Angela ist keine Eingeborene, was man bis heute an ihrem Dialekt auch gut hört.
Sie wuchs am Zürichsee auf und lebte in der Grossstadt Zürich, wo sie an der Hochschule der Künste studierte.
2010 siedelte sie berufsbedingt nach Schaffhausen um, wo sie sich gemäss WOZ vom 03.09.2015 zunehmend von den «bürgerlichen Wänden», welche Dieter Wiesmann besungen hatte, erdrückt fühlte.
Das trug unter anderem zu ihrer Politisierung bei.

Angela arbeitete als Lehrerin beim Lindenforum, wo sie bis heute als stellvertretende Schulleiterin amtet.
Dieses musste beinahe schliessen, weil der Kanton im Rahmen eines politischen Sparpakets die Subventionen an die wertvolle Institution ins Visier nahm.
Zudem empfand sie als Mutter eines kleinen Sohnes die Angebote der Stadt für Familien und Kinder als ungenügend.
So kam sie 2012 mit der damals noch männerdominierten AL in Kontakt. Zusammen mit anderen Frauen des Frauenstammtisches wie Susi Stühlinger und Bea Will sorgte sie dafür, dass die Frauen in der AL bald eine wichtigere Rolle spielen sollten.
Bereits 2015 hat sie zusammen mit Isabelle Lüthi, heute Fraktionschefin der SP-, Juso-, Grünen- und Junge Grünenfraktion im Kantonsrat, mit einem farbigen und frischen Wahlkampf für den Nationalrat kandidiert.

Nun, 10 Jahre später, sind die wilden AL-Jahre vorbei.
Angela hat sich 2022 auch der SP angeschlossen und politisiert jetzt in einer «staatstragenden Volkspartei».
Dadurch wird es auch nichts mehr mit dem ersten AL-Ratspräsidium, das vor drei Jahren, als Angela auf die Laufbahn geschickt worden ist, noch in Reichweite gelegegen ist.

Aber das ist Schnee von gestern. Ich freue mich darüber, dass die SP, die Doppelmandate grundsätzlich ausschliesst, es Angela ermöglicht hat, das Präsidium zu übernehmen, obwohl sie letzten Herbst auch in den Kantonsrat gewählt worden ist.

Denn sie bringt alle nötigen Voraussetzungen zur Bewältigung des anspruchsvollen Präsidiums mit.
Ihre pädagogischen und didaktischen Skills werden ihr mit Sicherheit helfen, mit potenziell schwierigen Ratsmitgliedern und Situationen fertig zu werden.
Zudem hat sie sich das Amt mit ihrer 8jährigen, wertvollen Arbeit hinter den Kulissen im Ratsbüro redlich verdient.

Umtriebige Schaumschlägerei und Profilierungssucht sind nicht Angelas Sache.
Sie gehört auch nicht zu den ParlamentarierInnen, die mit unzähligen Vorstössen die Traktandenliste des Rates fluten.

Sie bringt sich in den Debatten immer gut vorbereitet und ernsthaft ein, ohne sich selber zu ernst zu nehmen.
Ich schätze dabei vor allem ihre unaufgeregte Art und ihren trockenen Humor, den in diesem Rat nicht immer alle verstehen...
Das und ihre grossartige Kreativität haben wir zudem auch schon bei mehreren Präsidialfeiern geniessen können.

Ihre politischen Lieblingsthemen sind Bildung, Kultur und Gleichstellung.
Sie hat sich deshalb seit 2021 in der FK Soziales und von 2016 bis 2022 sehr erfolgreich als Stadtschulrätin für unsere Volksschule engagiert.
Vor kurzem hat sie sich noch beruflich weitergebildet und den CAS Schulsozialarbeit erlangt.
Ich habe grossen Respekt davor, wie sie das alles unter einen Hut bringt.

Liebe Angela
Als GSR-Präsidentin erhälst Du vom Stadtrat traditionsgemäss eine Freikarte für die VBSH, die Dich zuverlässig an die vielen Veranstaltungen, zu denen Du als höchste Stadtschaffhauserin eingeladen wirst, bringen wird.
Zudem darf ich Dir das  städtische Schreibset überreichen, um die vielen offiziellen Dokumente zu unterzeichnen, welche 2025 Deine Unterschrift brauchen werden.
Und um Dich bei Kultur und Kulinarik etwas zu entspannen, gibt es noch einen Gutschein für das Stadttheater und das Theaterrestaurant.

Der Stadtrat hofft, Dir damit eine kleine Freude bereiten zu können.
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Dir im neuen Jahr, wünschen Dir ein erfolgreiches Präsidialjahr, eine glückliche Hand bei der Ratsleitung und viele spannende Begegnungen als höchste Stadtschaffhauserin.