70 Jahre Städtefreundschaft mit Sindelfingen

Foto: Übergabe des Dokuments zum Jubiläum durch den sindelfinger Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer

Freunde sind wie Sterne“: Rede zu den Feierlichkeiten vom 10. Dezember 2022 in Sindelfingen

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, lieber Bernd,
liebe Sindelfingerinnen und Sindelfinger, dear guests from the partner cities of Sindelfingen

Wir freuen uns, heute mit Ihnen allen auf 70 Jahre Städtepartnerschaft Sindelfingen – Schaffhausen anstossen zu können. Ganz herzlichen Dank für die freundliche Einladung. Unsere Stadtregierung ist dieser mit drei von fünf Mitgliedern gefolgt. Neben mir sind auch die Stadträte Raphael Rohner, Vizepräsident und Daniel Preisig, Finanzreferent heute anwesend. Wir wären also beschlussfähig. Das soll auch unsere hohe Wertschätzung für Sindelfingen und unsere Freundschaft zum Ausdruck bringen.
Gerade in der heutigen Zeit, in der Millionen Menschen auf unserem europäischen Kontinent wieder unter Krieg leiden, müssen die demokratischen Staaten noch näher zusammenrücken. Und hier spielen auch unsere Städtepartnerschaften im Sinne gelebter Völkerverständigung eine wichtige Rolle.
Wie ist es nun aber vor 70 Jahren zur Städtefreundschaft zwischen Sindelfingen und Schaffhausen gekommen? Begonnen hat alles durch einen Zufall. An einem Anlass in Sindelfingen lernte der Schaffhauser Stadtschreiber Hans Müller wenige Jahre nach dem Krieg den Sindelfinger Bürgermeister Arthur Gruber kennen und vermittelte in der Folge ein Treffen mit dem damaligen Schaffhauser Stadtpräsidenten Walther Bringolf, einer äusserst prägenden Figur der SH-Stadtgeschichte, der 36 Jahre als Stadtpräsident amtete und 46 Jahre unseren Kanton im Nationalrat vertrat. Aus diesem ersten Kontakt ergaben sich zahlreiche Besuche von Mitarbeitern der im Wiederaufbau begriffenen Stadt Sindelfingen im damals deutlich grösseren Schaffhausen. Dabei interessierte sich Bürgermeister Gruber vor allem für den sozialen Wohnungsbau. Entsprechende Baupläne aus Schaffhausen sollen in Sindelfingen ihren Niederschlag gefunden haben. Bernd Vöhringer hat das schon erwähnt. Das gute Verhältnis von Bringolf und Gruber führte zu einer Vertiefung der Beziehungen unserer Städte, auch dank dem wertvollen Engagement des Vereins ISPAS.
Jedes Jahr wird auch eine Delegation aus Schaffhausen an den traditionellen Austausch Sindelfingens mit seinen Partnerstädten und ans Internationale Straßenfest eingeladen. Wir kommen immer sehr gerne zu Ihnen. Der freundschaftliche Austausch auch mit ihren Partnerstädten ist für uns spannend und bereichernd. Ich war übrigens beim von Bernd Vöhringer erwähnten Fussballspiel in den 90-er Jahren als Stadtparlamentarier und Spieler mit dabei und weiss auch noch, wie es ausgegangen ist. Es stand schon zur Pause 6 : 0 für Sindelfingen, weshalb die Mannschaften in der 2. Halbzeit gemischt wurden. Man wollte ja die Gäste aus Schaffhausen nicht frustriert nach Hause schicken. Also, die Sindelfinger waren damals schon sehr gastfreundlich.
Anlässlich der 725-Jahrfeier der Stadt Sindelfingen vom 15./16. April 1988 wurde unter Oberbürgermeister Dieter Burger der Platz an der alten Stadtmauer von Sindelfingen mit dem Namen «Schaffhauser Platz» versehen und bei den Feierlichkeiten zum 50-Jahr-Jubiläum unserer Städtefreundschaft im Jahr 2002 gab es eine grosse Fotoausstellung in Sindelfingen.
Umgekehrt war Sindelfingen 2011 beim grossen Stadtfest «Schaffusia» mit einem Stand präsent. Leider fiel die Feier zum 975. Geburtstag der Stadt SH im Jahr 2020 Corona zum Opfer. Auch da wäre Sindelfingen natürlich mit dabei gewesen.
Es heisst, dass Sindelfingen zu Beginn der Städtefreundschaft in Schaffhausen vor allem durch den grünen Mercedes von Stadtpräsidenten Walther Bringolf sichtbar gewesen sein. Dieser war ihm seinerzeit von Bürgermeister Arthur Gruber vermittelt worden. Wir möchten die Sichtbarkeit unserer Städtefreundschaft aus Anlass des Jubiläums in Schaffhausen deutlich erhöhen. Bald wird es dazu eine Möglichkeit geben: Wir sind am Ausbau des Stadthausgevierts und dem Neubau eines Verwaltungsgebäudes mitten in der Schaffhauser Altstadt. Dieser soll 2024 eingeweiht werden. Ich kann Ihnen versichern, dass wir dort unserer Städtefreundschaft prominent Platz geben werden und Sie natürlich zur Eröffnung einladen werden.
Seit 1952 hat sich vieles gewandelt. In der Zwischenzeit hat Sindelfingen Schaffhausen in vielerlei Beziehung überholt. Aus der kleinen Stadt mit 13’000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist ein erfolgreicher Wirtschaftsstandort mit über 64’000 Einwohnerinnen und Einwohnern geworden, bekannt vor allem als Standort der Mercedes-Werke.
Wir sind heute stolz und dankbar, dass unsere Vorfahren diese Städtefreundschaft mit Sindelfingen eingegangen sind und wir werden unseren Teil dazu beitragen, dass sie weitere 70 Jahre Bestand haben und gelebt wird. Denn wie besagt es ein bekanntes Sprichwort doch so schön: «Freunde sind wie Sterne. Du kannst sie nicht immer sehen, aber du weißt, sie sind immer für dich da».

Würdigung von Jürg Grau als Präsident der Regionalkonferenz ZNO

Votum für den Vorstand anlässlich der Auflösung der Regionalkonferenz ZNO vom 26.11.2022 in Andelfingen

Nachdem die RK heruntergefahren wird und wir heute einen wichtigen Schlusspunkt setzen, habe ich als Vizepräsident das Vergnügen, im Namen des Vorstands unseren Präsidenten zu würdigen und zu verdanken.

Wie Jürg vor 11 Jahren zu diesem anspruchsvollen Amt gekommen ist, wissen wir ja nun. Zum Glück wusste er damals noch nicht, auf was er sich da eingelassen hatte.

Ziel des Sachplans war es ja, dass sich die Bevölkerung der Region aktiv in den Prozess der Tiefenlager-Standortsuche einbringen kann.

Ich denke, dass die RK ZNO diese Aufgabe in den letzten 11 Jahren nicht so schlecht bewältigt hat.

Das verdanken wir Euch allen und ganz vielen engagierten Menschen, die sich in den vergangenen Jahren für unsere Region eingesetzt haben. Herzlichen Dank dafür auch von meiner Seite!

Einer sticht dabei natürlich ganz besonders heraus. Er war unser Präsident. Er war das Gesicht der RK und sorgte für wichtige personelle Kontinuität an der Spitze. Er war immer da, wenn er gebraucht wurde.

Ich habe als Vize nie wirklich für ihn einspringen müssen, weil Jürg in absoluter Zuverlässigkeit und mit hohem Pflichtgefühl seine Aufgabe ausgefüllt hat.

Ich habe meine Vorstandskolleginnen und -kollegen im Vorfeld dieser VV aufgefordert, mir ihre Eindrücke zur Regentschaft unseres Präsidenten zu übermitteln.

Und es ist erstaunlich, mit welcher Übereinstimmung seine Leistungen auch von den einzelnen Vorstandsmitgliedern eingeschätzt werden.

Ein Vorstandsmitglied hat schön formuliert, wie eng die Handlungsfelder für Jürg abgesteckt waren und welch unterschiedliche Anspruchsgruppen er einzubinden hatte. Ich zitiere: «Das ging von den protestierenden, Fässer schlagenden Kernfrauen an der ersten Versammlung, die sich bewusst nicht in die Partizipation einbinden lassen wollten, über die immer wieder spürbare Skepsis der Atomturbos, bis zu eigenwilligen Dribbelkünsten einzelner Gemeindepräsidenten. Ein sehr herausforderndes Terrain, das da zu bespielen war.» Zitat Ende.

Diese grosse Diversität in der Zusammensetzung unserer Gremien, bedingt durch zum Teil unterschiedliche Interessenlagen und Charakteren, waren aber nur eine der vielen Herausforderungen.

Dazu gehörten die Organisation der Geschäftsführung, später dann auch Corona, die Mängel des Sachplans und natürlich die gewichtigen personellen Abgänge – ich erinnere an Namen wie Michael Aebersold, Stefan Rawyler, Adrian Lacher, Thomas Feurer, Verena Strasser, Beatrice Salce oder Othmar Schwank. Schön, dass heute einige von diesen alten Weggefährten hier sind. Schön auch, dass namhafte Vertreter des BFE, der Nagra, des ENSI und des Beirats gekommen sind.

Jürg hat sich von all diesen Herausforderungen nicht beeindrucken lassen und seinen Weg beharrlich weiterverfolgt.

Als Kapitän hat er das Schiff «RK ZNO» auch in den grössten Stürmen stets auf Kurs gehalten und immer wieder zurück in ruhige Gewässer geführt.

Als Präsidenten haben wir ihn immer sehr engagiert und quirlig erlebt und mit den Jahren immer lockerer.

Vor allem machte er immer den Eindruck, dass er seine präsidialen Aufgaben im Dienste unserer Region nicht nur mit Pflichtgefühl, sondern auch mit Freude ausübte. Ermüdungs- oder Abnützungserscheinungen habe ich bei ihm nicht wahrgenommen. Entweder kann er sich extrem gut verstellen oder dann hat er wirklich ein sehr sonniges Gemüt.

Mit seiner direkten und bodenständigen Art hat er im Meinungsstreit bei manch heikler Situationen für Deseskalation gesorgt.

Dabei schaffte er den Spagat zwischen Interessen und Meinungen meist souverän, hat zu vermitteln gewusst und hat auch schwierige Diskussionen in der VV besonnen und ergebnisoffen geführt.

Ein Vorstandsmitglied vermutet, dass diese wichtigen Fähigkeiten, sich auf die unterschiedlichen Anforderungen und Situationen einzustellen – also zu wissen, wann man welche Tasten wie spielen muss – auf seine Leidenschaft für das Schwyzerörgeli zurückzuführen sei. Dieses muss ja auf eine ganz spezielle Art gespielt werden: Die Töne beim Zusammenstossen sind ganz anders als diejenigen beim Auseinanderziehen.

Jürg hat sich immer als Vertreter der gesamten Region verstanden und hat mit seiner persönlichen Meinung meistens hinter dem Berg gehalten. Vielleicht war er darum als Moderator so erfolgreich.

Er war auch immer bemüht, auch Minderheitsmeinungen mitzunehmen bzw. einzubauen. Damit hat er auch viel zu einer guten Gesprächskultur beigetragen.

So ist es ihm trotz divergierender Interessen in den „Teilregionen“ gelungen, die Region als Ganzes zusammenzuhalten. Er ist damit zu einer richtigen Integrationsfigur geworden.

Wir haben Jürg als pragmatisch, aufrichtig, nahbar und auf Augenhöhe kommunizierend erlebt. Ich denke, es ist nicht zu viel Pathos, wenn man ihm attestiert, dass er über eine äusserst hohe Integrität verfügt.

Geschätzt haben wir an ihm insbesondere auch seine Menschlichkeit und seine offene Art, mit der er auf die Leute zugegangen ist, unabhängig ihrer Anliegen, ihrer Herkunft oder politischen Haltung. Und natürlich, dass er seinen speziellen Humor nie verloren hat.

Ich habe immer wieder gestaunt, wie dossiergewandt Jürg war und ist und über welch grosses Wissen er sich zum Thema angeeignet hat. Auch die Fachleute wussten immer, dass sie ihm kein x für ein u vormachen konnten. Das hat ihm zu Recht auch grossen Respekt eingetragen.

Diesen Respekt und diesen Rückhalt hat er auch gebraucht. So hat er sich immer wieder selbstbewusst und mutig für unsere Anliegen eingesetzt: Dies zeigte sich zum Beispiel bei der Veröffentlichung der sogenannt geheimen Nagra Papiere, als er klar hin stand und einen Prozess mit offenen Karten verlangte.

Er hat sich auch nicht gescheut „seine Region“ gegenüber dem BFE hartnäckig zu verteidigen, z.B. wenn wieder einmal ein Mittelentzug im Raum stand, weil wir über Themen diskutieren wollten, die uns wichtig waren, das BFE aber vom Sachplan so nicht abgedeckt sah.

Gleichzeitig bemühte er sich immer auch darum einen guten Draht zum BFE zu finden. Dieser schwierige Balanceakt ist ihm bis heute bestens gelungen.

ZNO wurde unter Jürgs Leitung zu einer sehr selbstbewussten und kritisch auftretenden Regionalkonferenz. Dies machte den Prozess definitiv sicherer und besser.

Selbstverständlich ist der Standortentscheid der Nagra, in NL das Lager zu bauen und dies ohne heisse Zelle, nicht alleine unserer Arbeit geschuldet. Aber, wir wissen alle, dass unser dezidierter Widerstand dagegen, NL aus dem Sachplan zu entlassen, sicher mit dazu beigetragen hat, dass das Endlager voraussichtlich nicht is Weinland kommt.

Und die Forderung, die heisse Zelle nicht am Standort der Oberflächenanlage zu bauen, ist auch zuerst von unserer RK eingebracht worden….

Unser Engagement hat also nicht nur Spuren hinterlassen, sondern auch Wirkung gezeigt.

Zurück zu Jürg: Es ist nun Zeit für ihn loszulassen, seine Familie, das Wohnmobil und sein Schwyzerörgeli warten auf ihn.

Er hat das Glück, seine RK nun auflösen zu können, weil es voraussichtlich nicht zum Bau eines Endlagers direkt vor unserer Haustüre kommen wird.

Uns ist aber allen bewusst, dass sich das Problem der Endlagerung von Atommüll und die Herausforderungen, die damit verbunden sind, der Welt leider noch lange erhalten bleiben werden.

Jetzt dürfen sich aber andere Gremien darum kümmern. Jürg hat seinen Teil dazu beigetragen. Und es war ein wertvoller.

Ich komme zum Schluss:

Lieber Jürg

Nochmals herzlichen Dank für Deinen langjährigen, wertvollen Einsatz im Dienste unserer Region.

Ich habe die Zusammenarbeit in der RK mit Dir immer sehr geschätzt und freue mich, dass wir uns als Vertreter unserer Gemeinden weiterhin grenzüberschreitend für unsere Region einsetzen können, zum Glück zumeist bei erfreulicheren Themen.

Nachdem Du – wie alle Vorstandsmitglieder – im Rahmen des Sachplans vom Bund ein Geschenk erhalten wirst, habe ich mich gefragt, was ich Dir zusätzlich als Zeichen der Wertschätzung für Dein riesiges Engagement schenken könnte, auch im Namen von uns allen.

Weil Du ja in den kommenden Monaten etwas mehr Zeit haben wirst für Dich, Deine Hobbies und Deine Familie übergebe ich Dir etwas für den kulturellen Genuss: ein Wahlabo für das Stadttheater Schaffhausen für die nächste Saison für zwei Personen.

Du kannst Dir damit das herauspicken, was Dich interessiert und zusammen mit Deiner Frau das hochstehende Kulturangebot in der benachbarten Grossstadt geniessen.

Ein Schluck feiner Wein aus dem Blauburgunderland darf natürlich auch nicht fehlen und damit Du heute auch Deine Frau noch mit einer Überraschung beglücken kannst, haben wir Dir noch ein paar Blumen mitgebracht.


Im Namen von uns allen wünschen ich Dir für die Zukunft nur das Beste, gute Gesundheit und bleib so, wie du bist.

Happy Birthday Quartierverein Niklausen

Gratulation des Stadtrats zum 60 Jahre Jubiläum vom 20.11.2022 im Restaurant Schönbühl

Sehr geehrter Herr Quartiervereinspräsident, lieber Michele
sehr geehrte Mitglieder des Vorstands des QV
geschätzte Gäste aus dem Niklausenquartier

Ich freue mich sehr, dem Quartierverein im Namen der Stadt ganz herzlich zum 60. Geburtstag zu gratulieren.
Gerne überbringe ich Ihnen zum Jubiläum die besten Wünsche des Stadtrats.

Der Niklausen ist ein attraktives und beliebtes städtisches Wohnquartier mit wichtigen städtischen Infrastrukturen wie dem Schulhauses Alpenblick, dem Waldfriedhof, der Stadtgärtnerei usw. sowie mit bester öV-Anbindung ans Stadtzentrum. Bevölkerungsmässig belegt er in der Stadt den 5 Rang, hinter der Breite/Hohlenbaum, Hochstrasse/Geissberg, Buchthalen und Herblingen. Wäre der Niklausen eine eigene Gemeinde des Kantons würde er nur gerade von Neuhausen, Beringen und Thayngen überflügelt, ist also grösser als Stein am Rhein, Neunkirch oder Hallau.

Die Lebensqualität, für die wir als Stadt ja Einiges unternehmen, ist im Niklausen hervorragend. Das hängt nicht nur mit dem wertvollen Naturraum zusammen, sondern auch mit den über 4’000 Menschen die hier leben und natürlich mit deren Engagement für ihr Quartier. Und da kommt jetzt der QV ins Spiel.

Er wurde 1962 ins Leben gerufen und hat damit einen guten Jahrgang, nämlich den gleichen wie ich. Über die Entstehung hat Ihnen Ihr Präsident bereits berichtet.

Der Quartierverein Niklausen ist ein Verein, der sich für die Belange des Quartiers stark macht: hartnäckig, mit langem Atem, konstruktiv und auf Lösungen fokussiert. Der Stadtrat hat grossen Respekt vor diesem Einsatz und den Leistungen des QV.

Rund um die Realisierung des Quartiertreffs hat der Verein unter Beweis gestellt, dass er Visionen in die Tat umsetzen und die Quartierbewohnerinnen und -bewohner für zivilgesellschaftliches Engagement begeistern kann.   

So führt der Quartierverein Niklausen seit Juni 2021 als einziger Quartierverein der Stadt einen Quartiertreff. Der sehr gelungene Umbau einer Gewerberäumlichkeit zum Trefflokal hat der Verein mit viel Unterstützung aus dem Quartier selber gestemmt.

Die Betriebsgruppe, welche seit der Eröffnung für die Angebote, das Programm und alles Betriebliche im nik zuständig ist, arbeitet freiwillig und mit viel Engagement. Es gelingt der Gruppe sehr gut, Leute aus dem Quartier für Aktivitäten im Treff zu gewinnen, ganz nach dem Motto «vom Quartier fürs Quartier». 

Der QV ist auch vorbildlich, was sein Engagement für Kinder und Jugendliche im Quartier anbelangt; so hat er massgeblich mitgewirkt an der Realisierung eines Mittagstisches für Primarschulkinder aus dem Quartier.

Er hat mit dem Organisieren eines temporären, mobilen Pumptracks für Spiel- und Bewegungsspass gesorgt und lädt Kinder und Familien immer wieder zum Bücherabend oder Kissenkino in den Quartiertreff ein.
Auch den Aufbau eines Jugendtreffs will der QV bzw. das Betriebsteam des nik fördern und hat Jugendliche kürzlich dazu aufgerufen, sich einzubringen und gemeinsam Ideen zu entwickeln. 

Der Quartierverein hat seinen Auftrag in den letzten Jahren bis heute erfolgreich wahrgenommen. Dass es ihn braucht und er einen guten Job macht, beweist seine grosse Mitgliederzahl.
Neben der Organisation wichtiger gemeinschaftsbildender Anlässe bringt er sich auch gegenüber der Stadt immer wieder gewichtig für sein Quartier ein. Dabei pflegen die Vorstandmitglieder eine konstruktive und kooperative Haltung gegenüber den städtischen Behörden und Mitarbeitenden.
Städtebauliche und verkehrstechnische Entwicklungen werden mit Blick auf die Auswirkungen fürs Quartier genau verfolgt und die Möglichkeit sich einzubringen, wird aktiv wahrgenommen. 

Wie alle Quartiervereine ist er damit für uns als Stadtregierung ein wichtiger Fühler ins Quartier, den es auch künftig brauchen wird und den die Stadt ernst nehmen muss.

Die Exponenten des Vereins leisten also – im Sinne der Gründergeneration – auch heute noch ein wertvolles ehrenamtliches Engagement und sind deshalb mitverantwortlich, dass Niklausen heute und – ich bin sicher – auch in Zukunft viel zur Attraktivität unserer Stadt beitragen wird.

In diesem Sinne bedanke ich mich im Namen der Stadt ganz herzlich für den grossen Einsatz, auch für die Organisation des heutigen Jubiläumsanlasses.

Happy Birthday und nur das Beste für die Zukunft Quartiervereins.

Grundsteinlegung Stadthausgeviert

Begrüssung anlässlich des Festakts vom 30.09.2022

Liebe Stadtratskolleginnen und -kollegen, liebe Mitarbeitende, liebe Gäste

Heute ist ein historischer Moment, weil mit dem Stadthausgeviert ein grosses Anliegen, an dem sich viele unserer politischen Vorgängerinnen und Vorgänger erfolglos versucht haben, seiner Umsetzung einen Riesenschritt näherkommt.
Die Sanierung des historischen Gevierts und die Konzentration der Verwaltung mit einem zentralen Anlaufpunkt für die Bevölkerung wird unsere wunderbare Altstadt spürbar aufwerten.
Das einmalige Projekt ist auch eine grosse Chance für uns als Erbringerin wichtiger Service public-Dienstleistungen und als moderne Arbeitgeberin.
Und mit dem ersten Wärmeverbund für das Heizen im Stadthausgeviert wird die Energiewende in der Altstadt eingeläutet.
Mit dem Projekt Stadthausgeviert erfüllen wir also gleich mehrere wichtige Ziele unserer Legislaturschwerpunkte 2021 – 2024:
1. Moderne Verwaltungsinfrastruktur und attraktive Arbeitgeberin
2. Lebendige Altstadt
3. Ausbau erneuerbare Energien und Klimaschutz
Darum ist das heute für uns nicht nur ein wichtiger Meilenstein bei der Umsetzung des Projekts Stadthausgeviert, sondern ein Freudentag, den wir mit Ihnen allen feiern möchten.
Zum Schluss danke ich im Namen des SR allen, die mithelfen, dieses anspruchsvolle Projekt erfolgreich zu Ende zu bringen – stellvertretend natürlich dem Projektleiter Thomas Hess vom HBA.
Ein herzlicher Dank geht auch an alle, die heute einen Beitrag zu dieser würdigen Grundsteinlegung geleistet haben, vor allem an die Schulklassen Zündelgut/Hohberg, die für die musikalische Umrahmung sorgen.
Ich freue mich schon heute auf die Aufrichtfeier 2023 und die Einweihung im 2024!

75 Jahre Buchthalen als Stadtquartier

Festrede vom 10.09.2022 zum Jubiläum 75 Jahre Quartier und Quartierverein Buchthalen

Ich freue mich sehr, dem Quartier Buchthalen und seinem Quartierverein,
im Namen der Stadt ganz herzlich zum 75. Geburtstag zu gratulieren.
Gerne überbringe ich Ihnen zum Jubiläum die besten Wünsche des Stadtrats.

Buchthalen als Quartier der Stadt Schaffhausen ist ein Erfolgsmodell, das von Herblingen 1964 und von Hemmental 2009 erfolgreich kopiert worden ist.
Es ist bis heute ein äusserst attraktives und beliebtes städtisches Wohnquartier mit bester Anbindung ans Stadtzentrum und an die anderen Quartiere, ein Quartier, das lebt und über eine gute Versorgung – Einkaufen, Schule, Sport – verfügt.
Zur Lebendigkeit und Ausstrahlung des Quartiers tragen auch die vielen,
z.T. sehr erfolgreichen Vereine – wie die Turner und Korbballerinnen – bei.

Die Lebensqualität, für die wir als Stadt ja Einiges unternehmen, ist in Buchthalen hervorragend, vor allem dank hohem Grünanteil und der Nähe zu Rhein und Wald.
Das war mit ein Grund, weshalb ich mich 1999 – also vor 23 Jahren – mit meiner Familie hier niedergelassen habe.
Und ganz im Sinne des Sprichworts «ubi bene, ibi patria» – dort, wo es Dir gut geht ist Deine Heimat – ist Buchthalen auch für mich zur Heimat geworden.

Und, wenn ich die politische Vertretung des Quartiers in der städtischen Politik anschaue, muss ich sagen:
Die Buchthalerinnen und Buchthaler haben sich immer gewichtig eingebracht und machen das bis heute.
Sie identifizieren sich offenbar nicht nur mit ihrem Quartier, sondern auch mit unserer Stadt, was mich und den Stadtrat natürlich sehr freut.
Buchthalen war im Grossen Stadtrat nicht nur zahlenmässig immer stark vertreten, sondern auch mit diversen namhaften Persönlichkeiten.
Es gab darum in den 90er Jahren das geflügelte Wort der «Buchthaler Mafia», die oft über die Parteigrenzen hinweg hinter den Kulissen Koalitionen für Parlamentsgeschäfte schmiedete.
Nicht nur in den städtischen Gremien, auch auf kantonaler oder Bundesebene waren die Buchthaler immer wieder prominent anzutreffen:
Ich erinnere an Namen wie Hans Ith, Bea Hauser, Ernst Spengler, Hans-Jürg Fehr, Fredy Zollinger, Peter Briner, Theresia Derksen, Heinz Albicker oder Urs Hunziker. Es gäbe natürlich noch viele andere aufzuführen.

Auch Stadtratskollege Raphael Rohner ist hier aufgewachsen und Stadträtin Christine Thommen lebt nicht nur hier, sie präsidiert sogar die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde.
Sie sehen, um das Quartier Buchthalen muss man sich auch in Zukunft keine Sorgen machen…

Aber, wie ist es denn eigentlich dazu gekommen, dass Buchthalen 1947 zum städtischen Quartier wurde?
Ich blicke dazu etwas zurück in die Vergangenheit:
Urkundlich erstmals erwähnt wurde Buchthalen 1122, das war 77 Jahre, nachdem Schaffhausen das Stadtrecht erhalten hatte.

Unser Stadtarchivar Oliver Landolt hält fest, dass «sich schon früh enge Beziehungen zwischen dem Dorf Buchthalen und der im Laufe des Mittelalters aufblühenden Stadt Schaffhausen feststellen lassen».
Das Kloster Allerheiligen besass in Buchthalen umfangreichen Ländereien, die an die ansässigen Bauern gegen jährliche Zinsen als Lehen vergeben wurden.
Und schon im 16. Jahrhundert erwarb die Stadt das Territorium Buchthalens resp. die Vogtei darüber.

Im Mittelalter lebten die Buchthalerinnen und Buchthaler vor allem von der Landwirtschaft, wobei der Rebbau eine hohe Bedeutung hatte.
Die Buchthaler sollen zudem eine wichtige Rolle als Treidler gespielt haben, indem sie mit ihren Pferden die Schiffe rheinaufwärts zogen. Dieser Zusatzverdienste versiegte mit dem Aufkommen der Dampfschifffahrt auf dem Rhein in den 1820-er Jahren.

Im Gefolge der Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte Buchthalen ein starkes Bevölkerungswachstum.
Die Grenzen der mittelalterlichen Stadt Schaffhausen wurden gesprengt und die neuen Wohnquartiere Gruben und Emmersberg wuchsen bis an die Gemarkung des Bauerndorfs Buchthalen heran.
Während 1850 noch 364 Personen in Buchthalen lebten, waren es gut 90 Jahre später schon fünfmal mehr.
Nach der Eingemeindung von 1947 wuchs die Einwohnerzahl rasant:
Bereits 1970 wohnten 4’941 Personen hier. Heute sind es 5`531.

Vor allem der starke Bevölkerungsanstieg nach 1900 brachte für das Bauerndorf grosse infrastrukturelle Herausforderungen, mit denen die kommunalen Finanzen nicht mehr Schritt halten konnten.
Schon bald traten die Buchthaler darum in eine Zweckgemeinschaft mit der Stadt: 1911 half die Stadt mit einem Darlehen von Fr 110’000 für den Bau eines neuen Schulhauses, 1908 wurde Buchthalen ans städtische Gasnetz und 1920 ans Wassernetz angeschlossen.

Erste Bemühungen für einer Fusion gab es schon 1910. Diese wurden aber vorerst von den beiden Weltkriegen gestoppt.
Mit Kriegsende wurden die Fusionsverhandlungen 1945 wieder in Angriff genommen.
Der Grossteil der Bevölkerung begrüsste den geplanten Zusammenschluss. Einzig einige ältere Buchthaler aus bäuerlichen Kreisen wehrten sich noch gegen die Fusion.
Die Abstimmung am 04.11.1945 zeigte aber ein klares Resultat: die überwältigende Mehrheit der Buchthaler und Stadtschaffhauser stimmten der Fusion zu und auch auf kantonaler Ebene gab es am 07.07.1946 eine klare Mehrheit für die Eingemeindung.
So endete die kommunale Eigenständigkeit Buchthalens 1947.

Für die Entwicklung der Stadt und von Buchthalen war das rückblickend ein guter Entscheid, eine win-win Geschichte.
1949 wurde Buchthalen ans städtische Busnetz angeschlossen.
Und schon bald setzte ein Bauboom ein.
1948 wurde der Kindergarten eingeweiht, 1958 das Zündelgutschulhaus, 1971 das Kirchenzentrum St. Konrad und 1973 das Hofackerzentrum.
Buchthalen hat sich vor allem als Wohnquartier sehr erfolgreich entwickelt und ist heute nicht mehr aus der Stadt wegzudenken.

Zum Schluss nun noch ein paar Worte zum Quartierverein:
Dieser wurde bekanntlich 1947 gegründet, darum feiert auch er heute sein Jubiläum.
Initiant für die Gründung war der Buchthaler Lehrer Heinrich Spengler.
In Art. 1 der ersten Vereinsstatuten wurde der Zweck des Vereins wie folgt umschrieben: «Wahrung der Quartiersinteressen und Förderung der kulturellen und gesellschaftlichen Beziehung unter den Quartierbewohnern.»

Der Quartierverein hat diesen Auftrag bis heute erfolgreich wahrgenommen und immer wieder zeitgemäss interpretiert. Dass es ihn braucht und er einen guten Job macht, beweist seine grosse Mitgliederzahl.
Neben der Organisation wichtiger gemeinschaftsbildender Anlässe bringt er sich auch gegenüber der Stadt immer wieder gewichtig für sein Quartier ein. Wie alle Quartiervereine ist er damit für uns als Stadtregierung ein wichtiger Fühler ins Quartier.
Somit leisten die Exponenten des Vereins – im Sinne der Gründergeneration – auch heute noch ein wertvolles ehrenamtliches Engagement und sind deshalb mitverantwortlich, dass Buchthalen heute und – ich bin sicher – auch in Zukunft viel zur Attraktivität unserer Stadt beiträgt und beitragen wird.

In diesem Sinne bedanke ich mich im Namen der Stadt ganz herzlich für den grossen Einsatz, auch für die Organisation des heutigen Jubiläumsanlasses.

Happy Birthday und nur das Beste für die Zukunft des Quartiers Buchthalen, seinen Bewohnerinnen und Bewohnern und seinem Quartierverein.

Und Ihnen liebe Gäste, wünsche ich weiterhin einen schönen Abend und danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.