Erneuerbarer Strom aus dem Rhein für die neuen VBSH-Elektrobusse

14.09.2019: Warum die neuen Elektrobusse CO2-neutral unterwegs sein werden

Sehr geehrte Damen und Herren, lieber Stadtratskollege Daniel Preisig

Ich freue mich, Sie alle für diesen kurzen Zwischenstopp mit dem E-Bus als Werkreferent, Präsident der Verwaltungskommission Städtische Werke und Verwaltungsratspräsident der Kraftwerk Schaffhausen AG hier am Kraftwerk begrüssen zu dürfen.

SH POWER, unser städtisches Querverbundsunternehmen versorgt die Stadt und diverse andere Gemeinden seit vielen Jahrzehnten verlässlich mit Strom, Gas und Wasser und ist neuerdings auch für die städtische Siedlungsentwässerung zuständig. SH POWER besorgt die Geschäfts- und Betriebsleitung des Kraftwerks und wird künftig für die Erstellung von Wärme- und Kältenetzen in der Stadt verantwortlich sein.

Unsere Städtischen Werke sind eine Abteilung der Stadt, beschäftigen ca. 150 Mitarbeitende, bilden Lehrlinge aus und erzielen jährlich einen Umsatz von über 100 Mio. Franken. Daraus werden die jährlichen Ablieferungen an die Stadt finanziert. In den vergangenen 10 Jahren hat SH POWER der Stadt über 50 Mio. Franken abliefern können. Geführt wird das Unternehmen von Direktor Hagen Pöhnert, der sich heute leider entschuldigen muss, weil er am Kids Triathlon in der KSS mithilft, den SH POWER jedes Jahr organisiert.

Als Vertreter der Geschäftsleitung ist heute Stefan Mayer hier. Er ist Leiter Geschäftsbereich Elektrizität und vertritt SH POWER auch im Projekt E-Busse. Er kann Ihnen also kompetent Auskunft geben, wenn Sie Fragen haben.

SH POWER setzt 515 GWh Gas, 306 GWh Strom und 4.5 Mio. qm Wasser pro Jahr ab und sorgt für den Unterhalt unserer Netze, mit einer Gesamtlänge von immerhin ca. 1’100 km.

Unser wichtigster Asset ist natürlich unser Wasserkraftwerk mit 2 Laufturbinen, das von 1960 – 1967 erbaut worden ist. Es produziert 165 GWh Ökostrom pro Jahr, der mit dem schweizweit strengsten Umweltlabel «Naturemade Star» zertifiziert ist. Pro kWh Ökostrom aus unserem Kraftwerk, den SH POWER verkauft, fliesst 1 Rp. den SH POWER Ökofonds. Mit dem Ökofonds wird der Rhein im Konzessionsgebiet des Kraftwerks Schaffhausen renaturiert und ökologisch aufgewertet. Finanziert wird all dies durch jene SH POWER-Kunden, welche für Ökostrom aus dem Kraftwerk Schaffhausen entschieden haben. Wer also noch nicht zu unseren Ökostromkunden gehört und sich angesprochen fühlt, darf sich bei Stefan Mayer, bei mir oder über unsere Homepage melden. Ich kann Ihnen versichern, dass das eine sehr gute Sache ist. Seit der Gründung des Öko-Fonds im Jahr 2004 konnten 6 km Ufer renaturiert und aufgewertet werden.

Jetzt zur E-Bus Vorlage, weswegen Sie alle hier sind:
Elektromobiliät macht Sinn, wenn sie mit erneuerbarem Strom betrieben wird. Deshalb erfolgt die Elektrifizierung unseres öffentlichen Ortsverkehrs mit den VBSH künftig mit «nature made» Ökostrom aus dem Rheinkraftwerk. SH POWER wird dafür die Netzinfrastruktur aufrüsten, es werden zusätzliche Kabel verlegt vom Kraftwerk zum Bahnhof, wo auch eine neue Trafostation gebaut wird. Und wie bei allen anderen Ökostromkunden fliesst auch bei den Elektrobussen 1 Rp. pro gekaufte kWh Ökostrom in den SH POWER Ökofonds zur Renaturierung des Rheins.
Somit trägt künftig jeder gefahrene Kilometer eines Elektrobusses in der Stadt zur ökologischen Aufwertung des Rheins bei, aus dem der Elektrobus wiederum seine Energie bezieht. Das ist doch eine win-win Situation!

Ich komme zum Schluss und damit zur wichtigen Botschaft:
Die neuen, zukunftsträchtigen E-Busse werden CO2-neutral, mit einheimischer erneuerbarer Energie betrieben. Damit wird die Wertschöpfung aus dem Energieverbrauch für den öffentlichen Ortsverkehr bei uns in Schaffhausen bleiben und nicht mehr – wie beim Öl – in die Golfstaaten abfliessen.

Ich hoffe, dass Sie diese Argumente – neben den vielen anderen Vorteilen der Elektrifizierung des öffentlichen Verkehrs in der Stadt – überzeugen können, der Vorlage, die am 17.11.2019 zur Abstimmung kommt, zuzustimmen.

Schaffhauser Sternwarte wird noch attraktiver

Anlässlich der Einweihung des Telescop Clusters vom 09.09.2019 in der Sternwarte Schaffhausen

Die Sterne, die begehrt man nicht. Man erfreut sich ihrer Pracht.“ soll Johann Wolfgang Göthe einmal gesagt haben.
Um uns künftig noch mehr an dieser Pracht erfreuen zu können, sind wir heute hierher eingeladen worden.

Für diese Einladung zum «First-Light» Schaffhausen danke ich der Naturforschenden Gesellschaft ganz herzlich.

Ich bin nicht das erste Mal hier: Schon bei der Grundsteinlegung der Sternwarte durfte ich die Stadt vertreten, die ja diesen tollen Bau mit ermöglicht hat.

Und zuletzt hat die Stadt mit ihrer Unterstützung mit dazu beigetragen, dass wir heute zwei unabhängige, riesige 70 cm Spiegelteleskope und ein 20 cm Linsenteleskop als sog. Teleskopcluster einweihen können.

Damit wird die SH-Sternwarte, welche die Wiege der Amateurastronomen in der Schweiz sein soll, noch attraktiver für die interessierte Bevölkerung, für die Schulen und die Wissenschaft. Dies ganz im Sinne von Einstein, der 1953 gesagt haben soll: «Freude am Schauen und Begreifen ist die schönste Gabe der Natur».

Die wertvollen Anstrengungen der Naturforschenden Gesellschaft, die Attraktivität der Sternwarte weiter zu steigern, geniessen nicht nur den grosszügigen Support von Wirtschaft und Behörden, sondern auch einen grossen Rückhalt in der breiten Bevölkerung. Das hat sicher auch damit zu tun, dass die Sternwarte sich bei den Schulen grosser Beliebtheit erfreut und unterdessen zu einem wichtigen Bestandteil des Bildungsangebots in unserer Stadt und Region geworden ist.

Andere Sternwarten beneiden SH für das wunderschöne Gebäude und das moderne Planetarium. Bei den Teleskopen konnten wir bis anhin noch nicht ganz mit anderen mithalten. Mit dem neuen Teleskop-Cluster wird das jetzt anders, ganz im Sinne einer alten astronomischen Weisheit, die heisst: „Eine grosse Teleskop-Öffnung ist durch nichts zu ersetzen, ausser durch eine noch grössere!“ 

Freuen wir uns also heute über diesen Zuwachs an technischen Möglichkeiten, das Weltall noch besser erkunden zu können. Dass das möglich geworden ist, verdanken wir insbesondere dem grossartigen, ehrenamtlichen Engagement des Sternwarte–Teams. Der Ausbau mit modernen Teleskopen war eine grosse Herausforderung: Nebst der Evaluation wurde der Normalbetrieb möglichst lange aufrechterhalten.

Das ursprüngliche Ziel, das grösste, öffentlich zugängliche Teleskop der Schweiz (1 m Durchmesser) zu beschaffen ist angepasst worden: Nach dem Beizug von verschiedenen Optikexperten wurde der Entscheid für die 3 Teleskope gefällt.
Damit hat man die Möglichkeit, einen noch besseren Einblick ins Universum zu erhalten sozusagen demokratisiert.
Mit dem Teleskop-Cluster können mehr Gäste gleichzeitig und mit gleicher Qualität, an diesen neuen Einblicken teilhaben.

Die Anschaffung von zwei 70 cm Spiegelteleskope und einem 20 cm Linsenteleskop hat total CHF 670‘000 gekostet. Stadt und Kanton haben je CHF 115’000 beigetragen. Der Rest verteilt sich auf diverse weitere Sponsoren, die es genauso gebraucht hat, um dieses Projekt zustande zu bringen.

Allen, die einen Beitrag geleistet haben, sei an dieser Stelle auch im Namen der Stadt herzlich gedankt.
Wir freuen uns, dass es der Naturforschenden Gesellschaft gelungen ist, das ambitionierte Projekt zu stemmen und damit die Sternwarte SH noch attraktiver zu machen. Herzliche Gratulation!

Kammgarnvorlage: Ein Meilenstein der Stadtentwicklung

Interview mit Radio Munot vom 29.08.2019

Vorlage „Entwicklung Kammgarnareal“ als grosse Chance

Entwicklung Kammgarnareal: Grosse Chance für Stadt und Region

Ich freue mich sehr, Sie heute hier zu Präsentation von zwei wichtigen Vorlagen des Stadtrats und des Regierungsrats im 3. OG des Westflügels der Kammgarn begrüssen zu können.

Meine Freude ist so gross, weil es ein starkes Zeichen ist, dass wir gemeinsam mit unseren Partnern Kanton und der IWC einen wichtigen Meilenstein für die künftige Entwicklung und Attraktivierung nicht nur unserer Stadt, sondern der ganzen Region vorstellen zu können.

Bei der Vorlage des Stadtrats engagiert sich die IWC als Schlüsselpartnerin für die Entwicklung des Kammgarnareals und bei der Vorlage des Regierungsrats zum Umzug der PH in den Westflügel wird der Kanton als Miteigentümer zu einem neuen Player im Kammgarnareal.

Ich möchte bereits an dieser Stelle den heute hier anwesenden Vertretern unserer Partner von Kanton und IWC ganz herzlich für die konstruktive und gute Zusammenarbeit in diesen Projekten danken.

Ein grosser Dank geht auch an meine Stadtratskollegin und meine Stadtratskollegen und den Fachkräften von Kanton und Stadt für ihr wertvolles Engagement.

Bevor ich das Wort zur Begrüssung Regierungsrat Martin Kessler übergebe darf ich Ihnen die Anwesenden vorstellen:

Regierungsrat Christian Amsler
Dr. Katrin Bernath, Baureferentin
Dr. Raphaël Rohner, Bildungsreferent
Daniel Preisig, Finanzreferent
Lorenz Bärlocher, CFO IWC

Sie werden sich fragen, warum gleich 4 Stadtratsmitglieder heute dabei sind. Das hat einerseits mit der hohen Bedeutung und Wichtigkeit der Vorlage für die Stadtentwicklung zu tun und auch damit, dass neben dem Präsidialreferat auch das Baureferat, das Bildungs- und Kulturreferat sowie das Finanzreferat massgeblich in das Projekt involviert waren und sind.

Aus diesen Referaten und vom Kanton sind auch die am stärksten in den beiden Projekten engagierten Fachleute anwesend.
Sie stehen im Anschluss an die Präsentation für Fragen zur Verfügung:
Thomas Meinen, Rektor PHSH
Mario Läubli, Leiter Hochbau Kanton
Dölf Rütimann, Leiter Hochbau Stadt
Stefan Sigrist, Stabsleiter Präsidialreferat
Oliver Thiele, Leiter Bibliotheken
Roger Düring, Immobilienverantwortlicher Stadt
Claudia Rudischhauser, die Leiterin unserer Stabstelle Information, die
Ihnen die Medienmappe verteilt hat.

Ich werde zu Beginn die wichtigsten Eckwerte der Vorlage des Stadtrats zur Entwicklung des Kammgarnareals zusammenfassen.
Eine Vorbemerkung vorweg: Die schönen Illustrationen, die Sie in der Vorlage finden, sind bloss sinngemässe Visualisierungen. Sie bilden also keine Planungen ab, sondern sollen einfach einen Eindruck geben, wie es aussehen könnte.

Nach den Eckwerten der städtischen Vorlage kommen wir zur geplanten Ankernutzerin, der Pädagogischen Hochschule SH, wofür ich das Wort den zuständigen Regierungsräten M. Kessler und Ch. Amsler übergeben werde.

Danach werden wir Ihnen die weiteren Elemente der Entwicklung des Kammgarnareals vorstellen.

Der Kammgarn Westflügel soll nach dem Auszug der Hallen für neue Kunst neuen Nutzungen zugeführt werden, die für die Stadt und die Region eine Aufwertung und einen Mehrwert bringen. Darin waren sich immer alle einig. Aber so einfach war das dann doch nicht. Wir sind mit der Vorlage lange schwanger gegangen und es war keine einfache Schwangerschaft.
Umso schöner ist es jetzt, dass wir das gelungene Baby präsentieren können, ein Resultat, mit dem alle anvisierten Ziele erreicht werden können:

Wo heute ein Parkplatz und weitgehend leere Industriehallen stehen, soll ein Hotspot für das öffentliche Leben entstehen.

Beim Westflügel handelt es sich nicht um irgendeine Immobilie, sondern um aussergewöhnliche, grosszügige Räumlichkeiten an super Lage am Rhein mit speziellem, historisch/industriellen Ambiente.

Eine wichtige Klammerbemerkung: Der Westflügel, in dem wir uns heute befinden, ist baulich in einem so schlechten Zustand, dass er unabhängig von den künftigen Nutzungen dringend saniert werden muss.

Das Kammgarnareal ist einzigartig und es ist ein Schlüsselareal für die Stadtentwicklung. Es nun entwickeln zu können, ist eine einmalige Chance.

Die Politik steht in der Pflicht, ein Projekt in die Wege zu leiten, von dem die Bevölkerung und die Region profitieren können. Das entspricht auch der Zielsetzung, welche die Stadt mit dem Kauf des Areals vor rund 40 Jahren verfolgt hat und die im Rahmen des Mitwirkungsverfahrens der Bevölkerung bestätigt worden ist.

Die Entwicklung des Kammgarnareals umfasst die Sanierung des Westflügels und das Füllen der Hallen mit neuem Leben.
Zudem soll der Hof von den Parkplätzen befreit und attraktiv gestaltet werden. Dafür wird zusammen mit der IWC eine Tiefgarage erstellt.

Um dies alles umsetzen zu können, beantragt der Stadtrat einen Rahmenkredit von 31.24 Mio. Franken.

Eine der spannenden, neuen Nutzungen im Westflügel, die zum Gesamtkontext – auch unter Berücksichtigung der bestehenden Nutzungen im Kammgarn Nord – passen, soll die Pädagogische Hochschule werden.
Ich gebe hierfür nun gerne das Wort an Bildungsdirektor Christian Amsler.

Zum ausgewogenen und breit abgestützten Nutzungsmix im Westflügel gehören auch wirtschaftliche Nutzungen.

Die Wirtschaftsförderung von Kanton und Stadt ist überzeugt, dass der Westflügel im Kontext der bisherigen und anvisierten Nutzungen sehr attraktiv sein wird für interessante Unternehmen, die bei uns neu angesiedelt werden könnten.

Wir denken hier an innovative Unternehmen aus der Design- und Kreativwirtschaft oder der Informations- und Kommunikationsindustrie.
Das könnten Firmen aus den Bereichen Architektur, Grafik, Marketing, Gaming, alte und neue Medien oder digitale Technologien sein.

Solche Unternehmen würden ideal zum Charakter des neuen Kammgarnareals passen.

Mit der Ansiedlung von solchen Unternehmen im 4. Obergeschoss können wir einen Beitrag leisten zur Schaffen von spannenden, zukunftsträchtigen Arbeitsplätzen.

Zudem wird es im EG und 1. OG nebst Gastronomie und Bibliothek weitere Flächen zur Vermietung geben.

Wir denken auch hier an Mieter, die von den übrigen Nutzungen im Westflügel profitieren können. Diese Flächen ermöglichen es, bis zum Abschluss der Bauarbeiten flexibel und offen zu bleiben für zum Nutzungskonzept passende Möglichkeiten, welche sich vielleicht auch erst im weiteren Lauf des Projektes ergeben. Dazu könnten auch bisherige Zwischennutzer gehören.

Sollte sich auf kantonaler Ebene zudem ein Umzug der PHSH in den Kammgarn Westflügel nicht realisieren lassen, stehen auch das 2. und 3. OG für eine Vermietung für wirtschaftliche Zwecke zur Verfügung.
Aus baulicher Sicht macht das keinen Unterschied, so oder so müssen wir auf den Stand eines Edelrohbaus sanieren.

Somit ist die Entwicklung des Kammgarnareals zwar nicht abhängig vom politischen Prozess auf kantonaler Ebene – könnte aber von einem erfolgreichen Prozess sehr profitieren, weil die PH das Areal und die Altstadt mit vielen jungen Menschen bevölkern könnte.

Auch darum ist es so wichtig, den Kanton bzw. die PHSH als Partnerin im Boot zu haben.

Ich hoffe, dass Sie unsere Begeisterung für diese Projekte spüren:

Die Entwicklung des Kammgarnareals ist eine einmalige Chance für Schaffhausen und darum für mich als Stadtpräsident wie für meine Kollegin und meine Kollegen im Stadtrat eine Herzensangelegenheit.

Es ist eine Chance für die Stadtentwicklung wie auch für die PHSH, die bisher einzige Hochschule in unserem Kanton.

Aus städtischer Sicht haben wir die Pflicht, ein Areal mit grossem ungenutztem Potenzial zukunftsträchtig zu entwickeln und etwas Tolles für die Allgemeinheit zu ermöglichen.

Unser Ziel ist es, dass der neue, ausgewogene Nutzungsmix im sanierten Westflügel und die Aufwertung des Hofs dieses Areal zu einem Hotspot des öffentlichen Lebens in unserer Altstadt machen. Unsere Altstadt, die mit grossen Herausforderungen konfrontiert ist – wird dadurch enorm aufgewertet.

Es profitieren die Bevölkerung, die Stadt und die ganze Region.

Jetzt ist der Moment, wo sich die Politik zu Gunsten der Bevölkerung zusammenraufen muss.

Es ist nun an uns, dafür zu sorgen, dass unsere Begeisterung auf die städtische und kantonale Politik überspringt und wir gemeinsam etwas Grosses schaffen können.

Gerne übergebe ich zum Schluss nochmals an Regierungsrat Christian Amsler für sein Schlusswort.