Über alle Parteigrenzen hinweg geschätzt und respektiert

Gratulation des Stadtrats anlässlich der Feier zur Wahl von Rainer Schmidig als Präsident des Grossen Stadtrats vom 09.01.2018 im Park Casino

Es ist ja eine schöne Tradition, dass der Stadtpräsident dem frischgewählten Ratspräsidenten die Gratulation des Stadtrats überbringen darf. Diese gilt natürlich auch für den ersten Vize Hermann Schlatter und die zweite Vizepräsidentin Nicole Herren.

Lieber Rainer, Du bist verdientermassen mit einem hervorragenden Resultat zum höchsten Stadtschaffhauser gewählt worden.
Das freut uns sehr, denn Du gehörst zu denjenigen Parlamentariern, von denen es aus Sicht der Exekutive nie genug haben kann.
Ich kann Ihnen verraten, dass im Stadtrat immer eine grosse Erleichterung spürbar ist, wenn wir erfahren, dass bei heiklen Vorlagen Rainer eine Spezialkommission präsidiert.
Wir hätten nichts dagegen, wenn er gleich alle Spezialkommissionen und auch die ständigen präsidieren würde…

Sie fragen sich sicher, warum das so ist. Was zeichnet denn Rainer aus unserer Sicht denn besonders aus?
Sie wissen ja, dass seine Voten und Fraktionsstellungnahmen im Plenum immer wohltuend kurz und prägnant sind. Er ist kein Mann der langen, unnötigen Worte, bringt das wichtige auf den Punkt und ist immer gut vorbereitet.
Bei seinen Auftritten bietet er stets Gewähr für Sachlichkeit und Anstand, was heute leider nicht mehr selbstverständlich ist.
Seine Stimme hat in der politischen Meinungsbildung Gewicht.
Mit seiner unaufgeregten Art behält er auch in schwierigen Situationen kühlen Kopf und den Überblick. Er bringt auch den grössten Hühnerhaufen in verfahrenen Situationen wieder auf Kurs. Vielleicht schlägt hier der Pädadoge mit 41 Jahren Erfahrung als Kantilehrer durch.
In dieser langen Zeit sind ja viele Schaffhauserinnen und Schaffhauser mit ihm in Kontakt gekommen – nicht nur seine 6 Kinder, auch mehrere Stadtratsmitglieder. Es gibt eine Stadträtin, die noch weiss, dass sie im Matheunterricht bei Rainer «glismet» hat – was aber nichts über die Qualität seines Unterrichts aussagt.
Ein Stadtrat hat in seiner Kantizeit einen von Rainer als Rektor unterschriebenen Verweis erhalten. Namen werden an dieser Stelle nicht genannt.

Rainer hat sich fast sein ganzes Leben in den Dienst der Allgemeinheit gestellt, so auch in den letzten 4 Legislaturen im Kantons- und Grossen Stadtrat.
Bei uns in der Stadt hat er sich vor allem in die Kommissionsarbeit eingebracht. Seit seinem Einzug in den Rat hat er bereits in 26 Spezialkommissionen mitgewirkt und diverse davon präsidiert.
2005 – 2012 wirkte er in der GPK, seit 2013 in der FK Bau, seit 2017 als deren Vize.
Mit Vorstössen ist er nicht besonders aufgefallen. 2005 hat er zu seinem Herzensthema «Bildung» einmal eine Motion zur Rolle des Stadtschulrats eingereicht.

Man merkt bei ihm, dass er es nicht nötig hat, sich im Politbetrieb persönlich profilieren zu müssen.
Wie hat das doch Giancarlo Copetti, Mathematiklehrerkollege an der Kanti bei seiner Laudatio zum Abschied von Rainer im Januar 2013 so treffend formuliert: «frei von Eitelkeit und von jeglicher Ambition, die eigene Person in den Vordergrund zu rücken.» Das kann ich nur unterschreiben.

Parteipolitische Spielchen sind ihm zuwider. Er geniesst deshalb einen überparteilichen Status, der weit über die Bedeutung der Kleinstpartei EVP, die er in den Räten vertritt, hinausgeht. Er wird über alle Parteigrenzen hinweg sehr geschätzt und respektiert, schon fast wie ein „elder statesman“.

Das sind nicht nur beste Voraussetzungen für das ehrenvolle Amt als Ratspräsident.
Es sind auch Gründe, weshalb er für seine Partei zugleich ein Glücksfall als auch eine Hypothek darstellt: Solange er sie in Kantons- und Grossstadtrat vertritt, muss sich der Parteinachwuchs nämlich in Geduld üben. Böse Zungen reden bei ihm von einem «EVP-Mandat auf Lebenszeit». Und deshalb weiss niemand so genau, ob es für den Fall, dass er einmal zurücktreten sollte, ausserhalb der Familie Schmidig überhaupt noch Parteinachwuchs geben wird.

So, jetzt ist genug gefrotzelt. Ich werde wieder ernst.
Als GSR-Präsident erhält Rainer traditionsgemäss eine Freikarte für VBSH/RVSH, damit er die vielen Veranstaltungen, zu denen er als höchster Stadtschaffhauser eingeladen werden wird, nachgehen kann, ohne bei jedem Glas Wein ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.

Lieber Rainer, da Deine Gattin Ruth dieses Jahr etwas mehr auf Dich verzichten muss, spendieren wir Euch noch ein gemeinsames Nachtessen im städtischen Theaterrestaurant. Ich hoffe, dass Ihr es geniessen könnt.

Geschätzte Festgemeinde
Als Rainer auf Radio Munot gefragt wurde, auf was er sich als Ratspräsident denn besonders freue, meinte er: «Auf die Sitzungsleitung – dass sie mal alle nach meiner Pfeiffe tanzen!».

Lieber Rainer, wir wünschen Dir ein erfolgreiches und spannendes Präsidialjahr und freuen uns, 2018 im Rat nach Deiner Pfeiffe tanzen zu dürfen.