Begrüssung vom 14.06.2021 in der Kammgarn anlässlich der Verleihung des Georg Fischer Kulturpreises der Stadt Schaffhausen 2020 an Jürg Schneckenburger

Ich freue mich, Sie im Namen der Stadt und als Präsident der Stiftung des Georg Fischer Kulturpreises der Stadt Schaffhausen hier in der Kammgarn begrüssen zu dürfen.

Sie alle wissen, dass dieser Anlass eigentlich schon im letzten November hätte stattfinden sollen, aber wie so vieles Opfer der Corona-Pandemie geworden ist.

Jetzt freuen wir uns umso mehr, dass es doch noch geklappt hat und wir nach dieser langen Corona-Durststrecke wieder für solche Veranstaltungen zusammenkommen können.

Wir sind heute hier, um den wichtigsten Kulturpreis der Stadt Schaffhausen zu verleihen, der mit Fr. 15’000 dotiert ist.

Er wird vom Stiftungsrat der Stiftung Georg Fischer Preis seit 1952 in der Regel alle zwei bis drei Jahre an Kulturschaffende mit Wirkungs- oder Herkunftsort Schaffhausen verliehen.

Der Stiftungsrat, der vom Stadtpräsidenten präsidiert wird, setzt sich aktuell aus folgenden Personen zusammen:

–   unser Vizepräsident Roland Gröbli, Generalsekretär VR Georg Fischer AG, der heute geschäftlich entschuldigt ist

–   Ursula Stamm-Keiser, Buchhändlerin und Mitorganisatorin der Schaffhauser Buchwochen

–   Bea Schäfli, Unternehmerin und Vizepräsidentin Kunstverein

–   Dr. Daniel Leu, Bio-Chemiker/Coach/Vermittler/Mitbegründer Kulturzentrum Kammgarn

–   Jens Lampater, Leiter städtischer Kulturdienst und Quästor des Stiftungsrats.

Sie erinnern sich vielleicht: Die letzten Preisträgerinnen waren 2016 die Musikerin und Komponistin Helena Winkelmann und 2018 die Konzept- und Installationskünstlerin Daniela Keiser.

Heute ehren wir einen Mann, der nicht nur in der Schaffhauser Theaterszene ein Urgestein, ja eine eigentliche Institution darstellt.

In der Ausgabe der schaffhauser az vom 2. Juli 2020 hiess es, der Preisträger sei ein „mehr als würdiger Anwärter für diese Anerkennung und aus dem hiesigen Bühnenschaffen nicht mehr wegzudenken.“

Genauso sah es auch der Stiftungsrat.

Entsprechend fiel die Wahl leicht: An seiner Sitzung vom 19. Februar 2020 hat er einstimmig und ohne lange Diskussion beschlossen, Jürg Schneckenburger den Preis 2020 zu verleihen und zwar „in Anerkennung seines langjährigen, herausragenden Engagements als freischaffender Regisseur, Dramaturg und Theaterpädagoge.“

Jürg Schneckenburger, Volksschullehrer und studierter Theaterpädagoge, hat in der ganzen Schweiz über 90 Theateraufführungen mit Berufs-, Laien- und Jugendensembles inszeniert, darunter auch mehrfach das Schaffhauser Sommertheater. Er liebt und lebt das Theater bis heute.

Besondere Verdienste erwarb er sich aus Sicht der Stiftung, indem er in den vergangenen Jahrezehnten unzählige junge Schaffhauserinnen und Schaffhauser mit dem Theatervirus infiszierte, insbesondere über den Jugendclub momoll theater.

Dank seinem Herzblut und seiner erfolgreichen Art, die Leidenschaft für das Theater zu vermitteln, gab er vielen jungen Menschen etwas Wichtiges mit auf ihrem Lebensweg, das mit Sicherheit auch deren Persönlichkeitsentwicklung positiv geprägt hat.

Denn wie sagt es doch Bertold Brecht so schön: «Alle Künste, also auch das Theater, tragen bei zur größten aller Künste, der Lebenskunst».

Es gibt also gute Gründe, weshalb der Ausgezeichnete heute diesen Preis erhält.

Dies werden wir im Rahmen der Laudatio von jemandem hören, der Jürg seit vielen Jahren gut kennt, weil er mit ihm an der pädagogischen Hochschule SH zusammenarbeitet.

Es ist Thomas Meinen, Rektor der PH, Dozent für Bildung und Erziehung sowie Mitglied des Hochschulrats.

Bevor er das Wort ergreifen wird, gibt es aber noch weitere spannende Beiträge, auf die wir uns freuen dürfen.

Damit gebe ich die Bühne frei und wünsche Ihnen allen noch einen unterhaltsamen Abend, vor allem unserem Preisträger.

Lieber Jürg, geniesse es, Du hast es mehr als verdient!