Schaffhauser Gewerbe trotz Krisen

Foto: www.radiomunot.ch

Grusswort der Stadt an der Eröffnung der Herbstmesse 2022 vom 26.10.2022

Ich begrüsse Sie im Namen der Stadt ganz herzlich zur Herbstmesse 2022.

Es freut mich, dass Sie so zahlreich zur diesjährigen Ausgabe erschienen sind. Das zeugt von der grossen Bedeutung des Anlasses für Schaffhausen und die Region.
Trotz digitaler Tansformation und, auch wenn der Detailhandel stark unter der Verlagerung in den Online-Handel leidet, bleibt der direkte Kontakt mit den Menschen, die etwas produzieren oder Dienstleistungen anbieten, nicht völlig ersetzbar. Auch darum entspricht die Herbstmesse nach wie vor einem Bedürfnis.
Mark Zuckerberg hat dazu einmal richtig festgestellt: «Das Internet ist nicht unbedingt ein guter Ort, um Freunde zu finden. Aber ein gutes Hilfsmittel, um die Freundschaften zu pflegen, die man bereits hat».

Ich denke Sie alle freuen sich genauso wie ich darauf, mit der regionalen Wirtschaft auf «Tuchfühlung» zu gehen.
Sei es, um bekannte Gesichter wieder zu sehen, neue Geschäfte zu entdecken, einen Anbieter für ein geplantes Projekt zu finden oder einfach den Puls der Lokalen KMU zu fühlen:
Und: Uns erwartet ein spannender und unterhaltsamer Anlass.

Das können wir alle brauchen, denn wir leben in turbulenten Zeiten.

Hinter uns liegen mehrere Wellen der Corona Pandemie, in Europa tobt wieder Krieg, es herrscht Inflation und am Horizont ziehen mit der drohenden Energiemangellage die nächsten düsteren Wolken auf.

Diese Turbulenzen sind auch für die Wirtschaft anspruchsvoll.

Aber die Schaffhauser KMU haben in dieser Zeit ihre Resilienz eindrücklich unter Beweis gestellt.

Lockdowns, unterbrochene Lieferketten oder steigende Energiepreise – das alles sind Herausforderungen, welche das Gewerbe meistern muss – und offensichtlich auch erfolgreich tut.

Rund 150 Aussteller – davon 65% aus der Region – präsentieren an der Herbstmesse 2022 auf fast 10’000 qm ihre Angebote und Dienstleistungen. Damit hat die Messe wieder zu ihrer alten Grösse vor der Pandemie zurückgefunden.

Auch die Stadt ist wieder auf der Ausstellungsfläche vertreten:

Direkt mit den Städtischen Werke SH POWER, unserer zuverlässigen und innovativen regionalen Grundversorgerin, welche spannende Informationen zum Thema erneuerbar Heizen präsentiert – ein hochaktuelles Thema.

Und indirekt mit der Sasag AG, der einzigen Kabelkommunikations-Anbieterin, bei der die Fernsehkonsumenten beim Replay TV kein Aufpreis zahlen, wenn sie Werbung überspringen wollen.

Und: bei ihr gibt es ein Mobile Abo gratis für ein Jahr.
Ein guter Grund zu unserem lokalen Anbieter zu wechseln!

Weil die Herbstmesse ja ein Ort des Austausches ist, sollten die Reden kurz bleiben.
Ich nehme das ernst und komme damit zum Schluss und zum Dank:

Im Namen des Stadtrats danke ich vor allem Leading Communication unter der Führung von Karin Spörli sowie ihren Mitstreiterinnen Jana Romano, Tamara Keller, Eva Schlatter, sowie Daniella Schori.
Sie sind verantwortlich für eine hochprofessionelle Organisation und dafür, dass die Ausgabe 2022 mit einem attraktiven Rahmenprogramm wieder viele Menschen auf die Breite locken wird.

Der Dank gilt aber auch allen Aussteller/Innen für ihren Effort, dank dem die Herbstmesse wieder zu einer attraktiven + vielseitigen Gewerbeschau wird.

Der Messeleitung und den Ausstellerinnen und Ausstellern wünsche ich eine erfolgreiche Messe und Ihnen, liebe Besucherinnen und Besucher, viel Vergnügen!

Grundstein ist gelegt

Berichterstattung des Schaffhauser Bocks vom 04.10.2022zur Grundsteinlegung Stadthausgeviert

Grundsteinlegung Stadthausgeviert

Begrüssung anlässlich des Festakts vom 30.09.2022

Liebe Stadtratskolleginnen und -kollegen, liebe Mitarbeitende, liebe Gäste

Heute ist ein historischer Moment, weil mit dem Stadthausgeviert ein grosses Anliegen, an dem sich viele unserer politischen Vorgängerinnen und Vorgänger erfolglos versucht haben, seiner Umsetzung einen Riesenschritt näherkommt.
Die Sanierung des historischen Gevierts und die Konzentration der Verwaltung mit einem zentralen Anlaufpunkt für die Bevölkerung wird unsere wunderbare Altstadt spürbar aufwerten.
Das einmalige Projekt ist auch eine grosse Chance für uns als Erbringerin wichtiger Service public-Dienstleistungen und als moderne Arbeitgeberin.
Und mit dem ersten Wärmeverbund für das Heizen im Stadthausgeviert wird die Energiewende in der Altstadt eingeläutet.
Mit dem Projekt Stadthausgeviert erfüllen wir also gleich mehrere wichtige Ziele unserer Legislaturschwerpunkte 2021 – 2024:
1. Moderne Verwaltungsinfrastruktur und attraktive Arbeitgeberin
2. Lebendige Altstadt
3. Ausbau erneuerbare Energien und Klimaschutz
Darum ist das heute für uns nicht nur ein wichtiger Meilenstein bei der Umsetzung des Projekts Stadthausgeviert, sondern ein Freudentag, den wir mit Ihnen allen feiern möchten.
Zum Schluss danke ich im Namen des SR allen, die mithelfen, dieses anspruchsvolle Projekt erfolgreich zu Ende zu bringen – stellvertretend natürlich dem Projektleiter Thomas Hess vom HBA.
Ein herzlicher Dank geht auch an alle, die heute einen Beitrag zu dieser würdigen Grundsteinlegung geleistet haben, vor allem an die Schulklassen Zündelgut/Hohberg, die für die musikalische Umrahmung sorgen.
Ich freue mich schon heute auf die Aufrichtfeier 2023 und die Einweihung im 2024!

75 Jahre Buchthalen als Stadtquartier

Festrede vom 10.09.2022 zum Jubiläum 75 Jahre Quartier und Quartierverein Buchthalen

Ich freue mich sehr, dem Quartier Buchthalen und seinem Quartierverein,
im Namen der Stadt ganz herzlich zum 75. Geburtstag zu gratulieren.
Gerne überbringe ich Ihnen zum Jubiläum die besten Wünsche des Stadtrats.

Buchthalen als Quartier der Stadt Schaffhausen ist ein Erfolgsmodell, das von Herblingen 1964 und von Hemmental 2009 erfolgreich kopiert worden ist.
Es ist bis heute ein äusserst attraktives und beliebtes städtisches Wohnquartier mit bester Anbindung ans Stadtzentrum und an die anderen Quartiere, ein Quartier, das lebt und über eine gute Versorgung – Einkaufen, Schule, Sport – verfügt.
Zur Lebendigkeit und Ausstrahlung des Quartiers tragen auch die vielen,
z.T. sehr erfolgreichen Vereine – wie die Turner und Korbballerinnen – bei.

Die Lebensqualität, für die wir als Stadt ja Einiges unternehmen, ist in Buchthalen hervorragend, vor allem dank hohem Grünanteil und der Nähe zu Rhein und Wald.
Das war mit ein Grund, weshalb ich mich 1999 – also vor 23 Jahren – mit meiner Familie hier niedergelassen habe.
Und ganz im Sinne des Sprichworts «ubi bene, ibi patria» – dort, wo es Dir gut geht ist Deine Heimat – ist Buchthalen auch für mich zur Heimat geworden.

Und, wenn ich die politische Vertretung des Quartiers in der städtischen Politik anschaue, muss ich sagen:
Die Buchthalerinnen und Buchthaler haben sich immer gewichtig eingebracht und machen das bis heute.
Sie identifizieren sich offenbar nicht nur mit ihrem Quartier, sondern auch mit unserer Stadt, was mich und den Stadtrat natürlich sehr freut.
Buchthalen war im Grossen Stadtrat nicht nur zahlenmässig immer stark vertreten, sondern auch mit diversen namhaften Persönlichkeiten.
Es gab darum in den 90er Jahren das geflügelte Wort der «Buchthaler Mafia», die oft über die Parteigrenzen hinweg hinter den Kulissen Koalitionen für Parlamentsgeschäfte schmiedete.
Nicht nur in den städtischen Gremien, auch auf kantonaler oder Bundesebene waren die Buchthaler immer wieder prominent anzutreffen:
Ich erinnere an Namen wie Hans Ith, Bea Hauser, Ernst Spengler, Hans-Jürg Fehr, Fredy Zollinger, Peter Briner, Theresia Derksen, Heinz Albicker oder Urs Hunziker. Es gäbe natürlich noch viele andere aufzuführen.

Auch Stadtratskollege Raphael Rohner ist hier aufgewachsen und Stadträtin Christine Thommen lebt nicht nur hier, sie präsidiert sogar die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde.
Sie sehen, um das Quartier Buchthalen muss man sich auch in Zukunft keine Sorgen machen…

Aber, wie ist es denn eigentlich dazu gekommen, dass Buchthalen 1947 zum städtischen Quartier wurde?
Ich blicke dazu etwas zurück in die Vergangenheit:
Urkundlich erstmals erwähnt wurde Buchthalen 1122, das war 77 Jahre, nachdem Schaffhausen das Stadtrecht erhalten hatte.

Unser Stadtarchivar Oliver Landolt hält fest, dass «sich schon früh enge Beziehungen zwischen dem Dorf Buchthalen und der im Laufe des Mittelalters aufblühenden Stadt Schaffhausen feststellen lassen».
Das Kloster Allerheiligen besass in Buchthalen umfangreichen Ländereien, die an die ansässigen Bauern gegen jährliche Zinsen als Lehen vergeben wurden.
Und schon im 16. Jahrhundert erwarb die Stadt das Territorium Buchthalens resp. die Vogtei darüber.

Im Mittelalter lebten die Buchthalerinnen und Buchthaler vor allem von der Landwirtschaft, wobei der Rebbau eine hohe Bedeutung hatte.
Die Buchthaler sollen zudem eine wichtige Rolle als Treidler gespielt haben, indem sie mit ihren Pferden die Schiffe rheinaufwärts zogen. Dieser Zusatzverdienste versiegte mit dem Aufkommen der Dampfschifffahrt auf dem Rhein in den 1820-er Jahren.

Im Gefolge der Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte Buchthalen ein starkes Bevölkerungswachstum.
Die Grenzen der mittelalterlichen Stadt Schaffhausen wurden gesprengt und die neuen Wohnquartiere Gruben und Emmersberg wuchsen bis an die Gemarkung des Bauerndorfs Buchthalen heran.
Während 1850 noch 364 Personen in Buchthalen lebten, waren es gut 90 Jahre später schon fünfmal mehr.
Nach der Eingemeindung von 1947 wuchs die Einwohnerzahl rasant:
Bereits 1970 wohnten 4’941 Personen hier. Heute sind es 5`531.

Vor allem der starke Bevölkerungsanstieg nach 1900 brachte für das Bauerndorf grosse infrastrukturelle Herausforderungen, mit denen die kommunalen Finanzen nicht mehr Schritt halten konnten.
Schon bald traten die Buchthaler darum in eine Zweckgemeinschaft mit der Stadt: 1911 half die Stadt mit einem Darlehen von Fr 110’000 für den Bau eines neuen Schulhauses, 1908 wurde Buchthalen ans städtische Gasnetz und 1920 ans Wassernetz angeschlossen.

Erste Bemühungen für einer Fusion gab es schon 1910. Diese wurden aber vorerst von den beiden Weltkriegen gestoppt.
Mit Kriegsende wurden die Fusionsverhandlungen 1945 wieder in Angriff genommen.
Der Grossteil der Bevölkerung begrüsste den geplanten Zusammenschluss. Einzig einige ältere Buchthaler aus bäuerlichen Kreisen wehrten sich noch gegen die Fusion.
Die Abstimmung am 04.11.1945 zeigte aber ein klares Resultat: die überwältigende Mehrheit der Buchthaler und Stadtschaffhauser stimmten der Fusion zu und auch auf kantonaler Ebene gab es am 07.07.1946 eine klare Mehrheit für die Eingemeindung.
So endete die kommunale Eigenständigkeit Buchthalens 1947.

Für die Entwicklung der Stadt und von Buchthalen war das rückblickend ein guter Entscheid, eine win-win Geschichte.
1949 wurde Buchthalen ans städtische Busnetz angeschlossen.
Und schon bald setzte ein Bauboom ein.
1948 wurde der Kindergarten eingeweiht, 1958 das Zündelgutschulhaus, 1971 das Kirchenzentrum St. Konrad und 1973 das Hofackerzentrum.
Buchthalen hat sich vor allem als Wohnquartier sehr erfolgreich entwickelt und ist heute nicht mehr aus der Stadt wegzudenken.

Zum Schluss nun noch ein paar Worte zum Quartierverein:
Dieser wurde bekanntlich 1947 gegründet, darum feiert auch er heute sein Jubiläum.
Initiant für die Gründung war der Buchthaler Lehrer Heinrich Spengler.
In Art. 1 der ersten Vereinsstatuten wurde der Zweck des Vereins wie folgt umschrieben: «Wahrung der Quartiersinteressen und Förderung der kulturellen und gesellschaftlichen Beziehung unter den Quartierbewohnern.»

Der Quartierverein hat diesen Auftrag bis heute erfolgreich wahrgenommen und immer wieder zeitgemäss interpretiert. Dass es ihn braucht und er einen guten Job macht, beweist seine grosse Mitgliederzahl.
Neben der Organisation wichtiger gemeinschaftsbildender Anlässe bringt er sich auch gegenüber der Stadt immer wieder gewichtig für sein Quartier ein. Wie alle Quartiervereine ist er damit für uns als Stadtregierung ein wichtiger Fühler ins Quartier.
Somit leisten die Exponenten des Vereins – im Sinne der Gründergeneration – auch heute noch ein wertvolles ehrenamtliches Engagement und sind deshalb mitverantwortlich, dass Buchthalen heute und – ich bin sicher – auch in Zukunft viel zur Attraktivität unserer Stadt beiträgt und beitragen wird.

In diesem Sinne bedanke ich mich im Namen der Stadt ganz herzlich für den grossen Einsatz, auch für die Organisation des heutigen Jubiläumsanlasses.

Happy Birthday und nur das Beste für die Zukunft des Quartiers Buchthalen, seinen Bewohnerinnen und Bewohnern und seinem Quartierverein.

Und Ihnen liebe Gäste, wünsche ich weiterhin einen schönen Abend und danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

„Sharehausen“ – neue Mobilitätsformen für Schaffhausen

Radio Munot Interview vom 05.09.2022: Stadt schreibt Projektwettbewerb für neue, auf unsere Stadt angepasste Sharingmodelle aus

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